Abtreibung, Kirchensteuer und Theodizee –
Warum es nicht lohnt, Talkshows zu schauen

15. Juni 2017 Gesellschaft
von Matija Vudjan
Das leere „Maischberger“-Studio. Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
In dieser Woche findet in der ARD die Themenwoche „Woran glaubst du?“ statt. Im Rahmen dieser Themenwoche wurde gestern Abend in der Talkshow „Maischberger“ die Frage gestellt, ob Religion die Welt spaltet. Eigentlich ein spannendes Diskussionsthema. Eigentlich.

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Interreligiöser Dialog und persönliche Offenheit

25. September 2014 Gesellschaft
von Matija Vudjan

Wie einige von euch bereits wissen, war ich vorletzte Woche auf einer theologischen Exkursion in Berlin, die vor dem Hintergrund eines Seminars stattfand, das sich mit dem Thema „Religiöse Vielfalt“ auseinandersetzte – ein Thema, das uns in unserer pluralen Gesellschaft früher oder später alle betreffen wird. Gerade im Hinblick darauf, wie wir selbst damit umgehen wollen. Welche Erkenntnisse ich dabei für mich persönlich mitnehmen konnte, möchte ich euch heute berichten.

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Fußball und die Perversion von Religion

13. Juni 2014 Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan
Gestern fand in São Paulo das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft statt. Das Spiel zwischen Brasilien und Kroatien endete nach einigen fragwürdigen Entscheidungen 3:1 für den Gastgeber. Ein Elfmeter, der faktisch keiner ist, bietet natürlich Potential, um sich aufzuregen – das soll hier aber nicht Thema sein. Viel interessanter sind für mich als Theologe hingegen die Szenen mit „religiöser Prägung“ im gestrigen Spiel.

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Atheismus in der heutigen Welt. Einleitende Gedanken

16. Februar 2014 Theologie
von Matija Vudjan

Unsere heutige Gesellschaft ist aus religiöser Sicht davon geprägt, dass die christlichen Kirchen für viele Menschen eine zunehmend kleinere Rolle spielen. Seit die Epoche der Aufklärung eine ernsthafte Diskussion über religiöse und theologische Positionen ermöglicht hat, bezeichnen sich immer weniger Menschen als Christen. Zwar stellen Christen in vielen westlichen Ländern immer noch die Mehrheit der Bevölkerung; teilt man die Christen jedoch nach den einzelnen Konfessionen auf, stellen in den meisten Ländern die Konfessionslosen bzw. die Atheisten die größte Gruppe in der Bevölkerung.

In diesen einleitenden Gedanken möchte ich aufzeigen, welche Konsequenzen aus dieser Entwicklung – aus einer christlich-katholischer Perspektive – für den Atheismus entstehen.

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Wo bleibt die Stimme der Religionsfreiheit?

23. August 2013 Ethik, Gesellschaft
von Matija Vudjan

Wir leben im Europa des 21. Jahrhunderts: dem Europa, das in vielerlei Hinsicht von Freiheit geprägt ist. Diese Freiheit hat viele Ebenen: von der Freiheit der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen europäischen Ländern bis hin zur Meinungsfreiheit des Einzelnen.

Ich möchte heute jedoch auf eine ethische Ebene der Freiheit eingehen, die innerhalb der verschiedenen Freiheitsdimensionen meines Erachtens am höchsten eingeschätzt werden muss: die Dimension der Religionsfreiheit.

Das europäische Volk musste lange für seine Religionsfreiheit kämpfen; als angehender Katholischer Theologe bin ich aber der Meinung, dass es sich gelohnt hat, diesen Kampf zu Ende zu führen. Denn: die Frage nach der Religion bzw. dem Glauben betrifft das Innerste eines jeden Menschen – ganz unabhängig davon, welche „Entscheidung“ ein Mensch trifft, er trägt diese Entscheidung mit jeder Faser seines Körpers. Ich halte es deswegen für ein menschliches Grundrecht, die Frage nach dem eigenen Glauben aus einem freien Gewissen heraus zu treffen.

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