Schlagwort: Integration
Gewalt im Namen des Islam – ein Lösungsansatz
Gedanken zur Woche #44
Seit einigen Wochen demonstriert in Dresden und anderen deutschen Städten die sog. Pegida-Bewegung wegen einer angeblichen Islamisierung der deutschen Gesellschaft (und – so die Behauptung dieser Bewegung – des christlichen Abendlandes). Inzwischen ist die Bewegung auf über 10000 Teilnehmer angewachsen. Das ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft und unser christliches (!) Wertesystem, das prinzipiell niemanden aus der Gesellschaft ausschließen möchte! Hier besteht noch sehr viel Aufklärungsarbeit!
In diesem Zusammenhang möchte ich mir eine weitere Bemerkung erlauben: Ich zähle mich selbst zu denjenigen Bürgern, die die Aussage des Bundespräsidenten Christian Wulff vor einigen Jahren, der Islam gehöre zu Deutschland, kritisch gesehen haben, weil die Aussage geschichtlich gesehen zu kurz greift. Den geschichtlichen Impetus sehe ich immer noch kritisch, aber dennoch sage ich heute: Wenn Muslime als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu Deutschland zählen, dann tut das auch der Islam! Das ist eine Position, für die man sich gerade in der gegenwärtigen Situation stark machen muss!
Gleichzeitig darf man auch nicht den Fehler machen und außer Acht lassen, dass der Großteil derjenigen, die in Dresden und anderswo demonstrieren, wirklich existenzielle Sorgen hat! Die meisten fremdenfeindlichen Parolen werden von den Demonstranten vorgetragen, weil sie momentan die einzige Antwort auf ihre existentiellen Sorgen und Nöte sind. An genau dieser Stelle müssen Politik und Gesellschaft ansetzen: Wir müssen den Menschen eine Antwort auf ihre Frage(n) bieten können!
Zu einem anderen Thema: In der vergangenen Woche habe ich über den Vorstoß der CSU berichtet, Deutsch als Pflichtsprache auch im privaten Raum einzuführen (siehe hier). Das sorgte unter der Woche nicht nur für Unverständnis, sondern auch für viel Hohn und Spott. Deswegen ist die Partei jetzt zurückgerudert und hat den Vorstoß abgeschwächt – außerdem sieht sich niemand mehr für den Satz verantwortlich. Ich frage mich, was die größere Schande ist: Dass man als latent ausländerfeindliche Partei in demokratischen Parlamenten sitzt, oder dass man seine inhaltlichen Positionen so schnell ändert wie das Kleinkind sein Spielzeug? Wahrscheinlich in beidem…
„Integration ja – Assimilation nein!“
Gedanken zur Woche #19
Eines steht fest: Gewinner der Europawahlen sind die rechtskonservativen Parteien! Dass auch die rechtsradikalen Parteien teilweise stark zugelegt haben, muss Grund zur Sorge sein! Verantwortlich dafür sind m. E. einzig die etablierten Parteien, die ihre Politik faktisch nicht mehr erklären und keine klare Linie mehr verfolgen!
Nichts macht das übrigens so deutlich wie die Wahlbeteiligung: zwar ist sie in Deutschland wohl leicht gestiegen, insgesamt jedoch wird sie wahrscheinlich bei weniger als 25% liegen! Eine Schande, wie ich finde, angesichts der Tatsache, dass wir freie (!) Wahlen als Privileg, ja gar als Ehre verstehen sollten.
So sehr der türkische Ministerpräsident Erdoğan in den letzten Wochen und auch gestern angesichts seines Auftrittes in Köln kritisiert wurde, stimme ich seiner Aussage über die Integration („Integration ja – Assimilation nein!“) vollkommen zu! In den kommenden Tagen werde ich darauf noch näher eingehen.
Papst Franziskus befindet sich momentan im Heiligen Land. Vielleicht bin ich zu optimistisch (und auch pathetisch), aber ich habe die leise Hoffnung, dass er es schaffen kann, Brücken zwischen Israel und Pälästina zu bauen! Immerhin wird ihm offenkundig von beiden Seiten mit großem Respekt begegnet.
Zum Schluss eine neue Schock-Nachricht aus den USA: Ein 22-jähriger hat legal (!) drei halbautomatische Pistolen gekauft und damit sechs Menschen getötet sowie 13 weitere schwer verletzt (siehe hier). Immer wieder stellt sich mir angesichts solcher Tragödien die Frage, was noch geschehen muss, damit sich endlich etwas ändert. Leider befürchte ich, dass ich so schnell keine Antwort darauf bekommen werde…