Polarisieren für die Theologie

2. März 2014 Theologie
von Matija Vudjan
Erwartungsgemäß hat Papst Franziskus gestern das Rücktrittsgesuch des Kölner Erzbischofs Joachim Kardinal Meisner angenommen. Man kann es anders gar nicht sagen: nach 25 Jahren ist damit eine Ära zu Ende gegangen. Nach 25 Jahren kann man aber auch resumieren: Kaum ein Bischof in Deutschland hat wohl so sehr polarisiert wie Meisner. Ich möchte dennoch – oder gerade deswegen – die These aufstellen, dass kaum jemand so sehr verstanden hat, was überhaupt Theologie in der heutigen Gesellschaft ist.

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Gedanken zur Woche #7

23. Februar 2014 Ethik, Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan

Die Diätenerhöhung für die MdB bringt meines Erachtens zwei Probleme: 1. Wenn die Diäten per Gesetz an die allgemeine Lohnentwicklung gekoppelt werden sollen, dann muss das auch für alle anderen Berufe gelten. 2. Da dies prozentual geregelt wird, wird die Schere zwischen arm und reich automatisch immer größer.

Unabhängig davon, ob sie bewusst oder unbewusst gedopt hat und welche Strafe sie bekommen wird, hat sich Evi Sachenbacher-Stehle selbst schon am meisten bestraft: sie hat sich ihr eigenes Denkmal als eine der erfolgreichsten deutschen Langläuferinnen zerstört.

Im Zuge des Dopingskandals frage ich mich aber auch: Warum ermittelt die Staatsanwaltschaft? Doping ist doch kein Vergehen, das das gesellschaftliche Leben (auf Staatsebene) direkt beeinflusst, sondern eine kriminelle Handlung innerhalb des Sports.

82 Tote (!) hat der Machtkampf in der Ukraine bisher gefordert. Ich bin deswegen wirklich froh, dass die Beteiligten in der Ukraine einen Kompromiss gefunden haben. Gerade angesichts der vielen Toten möchte ich allen raten: Wo viele Parteien beteiligt sind, muss man sich auch mit einem Kompromiss zufrieden geben.

Ich begrüße den ersten öffentlichen Auftritt Benedikts XVI. seit seinem Rücktritt im vergangenen Jahr ausdrücklich: er zeigt, dass er und sein Nachfolger Franziskus – anders als es immer wieder vermittelt wird – auf einer gemeinsamen Linie liegen.

Gedanken zur Woche #6

16. Februar 2014 Ethik, Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan

Herr Gabriel kann „Basta“ rufen, so oft er will; wenn aber staatsanwaltliche Ermittlungen behindert werden, müssen ALLE Beteiligten die Verantwortung dafür übernehmen, nicht nur Herr Friedrich. Im Zweifel also auch die gesamte SPD-Spitze.

Der massenhafte Protest gegen die Schlachtung Marius‘ ist doch nur entstanden, weil die Giraffe einen menschlichen Namen hat. Der einzige Skandal liegt meiner Meinung nach darin, dass das Tier vor den Augen unzähliger Kinder getötet und zerfleischt wurde.

Nach dem Bürgerentscheid in der Schweiz fordern jetzt auch viele Politiker in Deutschland eine gesetzliche Regelung zur Zuwanderung. Anstatt jedoch in Aktionismus zu verfallen, wäre es besser, sich endlich mal mit den Ursachen auseinanderzusetzen!

Ich habe ja gesagt, dass ich mich zur Causa Limburg nicht mehr äußern werde, bis die beauftragte Prüfungskomission ihren Bericht vorgelegt hat. Trotzdem finde ich folgendes Interview sehr lesenswert und möchte es euch nicht vorenthalten: Interview mit dem Limburger Generalvikar Wolfgang Rösch.

Und zum Schluss ein Bericht, der mich wirklich sprachlos macht – im positiven Sinne natürlich – und über den ich mich sehr freue: Obdachloser schenkt Kindern 150€.

Atheismus in der heutigen Welt. Einleitende Gedanken

16. Februar 2014 Theologie
von Matija Vudjan

Unsere heutige Gesellschaft ist aus religiöser Sicht davon geprägt, dass die christlichen Kirchen für viele Menschen eine zunehmend kleinere Rolle spielen. Seit die Epoche der Aufklärung eine ernsthafte Diskussion über religiöse und theologische Positionen ermöglicht hat, bezeichnen sich immer weniger Menschen als Christen. Zwar stellen Christen in vielen westlichen Ländern immer noch die Mehrheit der Bevölkerung; teilt man die Christen jedoch nach den einzelnen Konfessionen auf, stellen in den meisten Ländern die Konfessionslosen bzw. die Atheisten die größte Gruppe in der Bevölkerung.

In diesen einleitenden Gedanken möchte ich aufzeigen, welche Konsequenzen aus dieser Entwicklung – aus einer christlich-katholischer Perspektive – für den Atheismus entstehen.

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Gedanken zur Woche #5

9. Februar 2014 Ethik, Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan

Auch wenn sich Alice Schwarzer nie als moralische Instanz bezeichnet hat, hat sie sich durch ihr öffentliches Wirken zu dieser stilisiert. Und als solche ist sie schlicht und ergreifend gescheitert.

Es ist gut, dass die UN das Thema „Kindesmissbrauch in der Kirche“ so offensiv angeht. Der Skandal muss vollkommen – d. h. auch mit allen Konsequenzen – geklärt werden! Ich hoffe, dass sich der Vatikan diesem Ziel auch noch intensiver annehmen wird.

ABER: Die UN-Bericht ist methodisch schlecht aufgearbeitet: Es werden unterschiedliche Themen vermischt, die voneinander vollkommen unabhängig sind. Oder kann mir jemand erklären, wie der Missbrauch von Kindern mit der katholischen Sexuallehre zusammenhängt?

Angesichts von Olympia lautet eine zentrale Frage: Muss ein heutiger Leistungssportler mündiger Repräsentant seiner Gesellschaft sein oder soll er einfach nur Sportler sein? Ehrlich gesagt: ich kann beide Positionen verstehen…

Ich persönlich finde es zwar schade, aber man muss sich auch zugestehen, dass das Ergebnis des Bürgerentscheides in der Schweiz das generelle Verhältnis der Europäer zur EU widerspiegelt. Das sollte Anlass zur Sorge sein.