Gedanken zur Woche #4

2. Februar 2014 Ethik, Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan

Durch das Verschicken des „Fragebogens“ in die ganze Welt ist genau das geschehen, was ich befürchtet habe: Die Kirche wird – in der öffentlichen Wahrnehmung – nur noch auf ihre Sexualmoral reduziert.

Ist in der Redaktion des Domradios wirklich niemand in der Lage, einzuschätzen, ob eine Aussage Kardinal Meisners Sprengpotential hat? Hätte ein Bisschen nachgedacht, wäre einiges an negativer Berichterstattung erspart geblieben.

Politische Konferenzen sind mir immer wieder ein Rätsel. Ist den Beteiligten denn nicht klar, dass der Machtpoker zwischen den USA und Russland nur noch lächerlich ist und dadurch unendlich viele, unschuldige Menschenleben gefährdet werden?

Ganz ehrlich: Wen interessiert es, dass Bischof Tebartz-van Elst wieder in Limburg ist – nicht verbunden mit öffentlichen Auftritten? Das alles ist einzig und allein purer Sensationsjournalismus, weit entfernt von jeglicher Neutralität!

Dass der Fußball immer größere Dimensionen annimmt, ist nichts Neues. Trotzdem werde ich sprachlos, wenn ich höre, welche Summen für den Schalker Julian Draxler geboten worden sollen. Wie viel sinnvoller man mehr als 45 Millionen Euro (!) einsetzen könnte…

Gedanken zur Woche #3

27. Januar 2014 Ethik, Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan

Ja, der Moderationsstil Markus Lanz‘ ist polarisierend. Und im Interview mit Frau Wagenknecht hat er ganz sicher eine Grenze überschritten. Aber: das rechtfertigt nicht den Shitstorm, der gerade auf ihn einprasselt. Wer Sachlichkeit fordert, muss selbst sachlich bleiben!

Ich halte es immer für schwierig, massenhaft den Rücktritt eines „demokratisch“ gewählten Präsidenten zu fordern. In dem Moment aber, in dem man auf seine eigenen Landsleute schießt und sieben Menschen umbringt, ist jede politische Legitimität der Amtsausführung verstrichen!

Ich kann den Kampf des Mannes in Texas für die Abschaltung der lebenserhaltenden Maßnahmen für seine Frau nicht verstehen. Mit der Abschaltung der Geräte ist zwar eine Frau von ihrem Leid befreit worden, gleichzeitig aber ein unschuldiges Menschenleben getötet worden!

Gedanken zur Woche #2

19. Januar 2014 Ethik, Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan

Die Rede des Papstes zur Lage der Welt ist der endgültige Beweis dafür, dass er im Kern die Linie der Kirche vollkommen weiterführt: Er setzt sich für die am meisten Schutz- und Hilfsbedürftigen ein: die ungeborenen Kinder und die weltweit Hungernden.

Gleichzeitig muss man aber festhalten: Franziskus ist der erste Papst, der die Probleme der Kirche – konkret bezogen auf die Mißbrauchsfälle – in solch einer Schärfe anspricht.

Ich kann zwar den Gedanken dahinter nachvollziehen, aber dennoch glaube ich, dass es von Vorteil gewesen wäre, wenn der Vatikan die Zahl der versetzten Priester nicht so lange geheim gehalten hätte.

Auch eine Reform der NSA wird das Problem nicht lösen. Solange die US-Gesellschaft ihr Verständnis von Macht, Sicherheit und vor allem Privatsphäre nicht ändert, wird man nicht einen Schritt voranschreiten.

Gauck mag Recht haben: Der Liberalismus muss – in seiner Grundform – in der Demokratie einen festen Platz haben. Aber er unterschlägt, dass er in unserer Gesellschaft so verpönt ist, weil er die größte ökonomische und gesellschaftliche Krise in der Weltgeschichte zu verantworten hat.

Als Präsident ist man eine Person des öffentlichen Lebens. Aber das persönliche Liebesleben ist Teil der Privatsphäre. Umso bedauernswerter ist es, dass über die bevorstehenden Reformen in Frankreich kaum berichtet wird.

Gedanken zur Woche #1

12. Januar 2014 Ethik, Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan
Ich habe gestern in den sozialen Netzwerken eine kleine Überraschung angekündigt, et voilà, hier ist sie: Ab sofort stelle ich hier jeden Sonntag Nachmittag meine Gedanken der Woche ein. Ich möchte hier keine langen Argumentationslinien entwickeln, sondern die gesellschaftlichen, ethischen und theologischen Themen, die in der vergangenen Woche relevant waren, hier im Blog aber zu kurz gekommen sind, in kurzer und pointierter Form beschreiben sowie auf diese Weise meine Meinung zum jeweiligen Thema vermitteln.

So weit, so klar? Los geht es!

Weiterlesen