Gedanken zur Woche #27
Seit einer Woche ist die WM nun vorbei. Ob die vielen Investitionen – alleine die zwölf Stadien haben 3 Mrd. € (!) veranschlagt – jemals auch für das Volk positive Auswirkungen haben werden, kann man jetzt noch schwer abschätzen. Ich habe da allerdings so meine Zweifel…
Der von einigen Nationalspielern bei der WM-Feier auf der Fanmeile aufgeführte „Gaucho-Dance“ wurde von manchen Kommentatoren (von Spiegel und FAZ) stark kritisiert. Wo es keinen Skandal gibt, muss also kurzerhand einer gemacht werden. Und schon sind wir wieder beim Thema Sensationsjournalismus…
Bleiben wir beim Thema Journalismus: Ein ZDF-Reporter hat Angela Merkel auf einer Pressekonferenz ein Geburtstagsständchen gesungen. Auch wenn der Pressekodex nichts darüber sagt, denke ich, dass Prinzipien wie Distanziertheit und Neutralität für einen Journalist grundlegend sein sollten. Insofern ist das Ständchen ein klares Eigentor!
Entgegen ihrer Ankündigung, eine lückenlose Aufklärung zum Abschuss von MH17 (s. hier) zu garantieren, versperren sich die pro-russischen Rebellen dieser. Beobachter und Helfer werden nicht zum Tatort zugelassen, Blackbox und Flugschreiber werden nicht zur Untersuchung durch Gutachter freigegeben. Das muss sich sofort ändern: Die Angehörigen der Opfer haben eine lückenlose Aufklärung verdient!
Nicht nur in der Ukraine, in Syrien oder im Irak, sondern auch in Israel und Palästina herrscht inzwischen wieder Krieg. Der Journalist Jürgen Todenhöfer hat vor ein paar Tagen eine Reportage über die momentane Situation im Gaza-Streifen veröffentlicht, die deutlich macht: Am Ende geht es immer um unschuldige Menschenleben: Fassungslos in Gaza.
Kurz gedacht: Zum Flugzeugabsturz in der Ukraine
Gedanken zur Woche #26
In den vergangenen Tagen wurde Günther Jauch kritisiert, weil er in seiner Sendung Hillary Clinton gefragt hat, wie sie im Fall einer Präsidentschaftskandidatur mit möglichen Anfeindungen um die Levinsky-Affäre umgehen würde. Eine legitime Frage, wie ich finde, da es Jauch um die Anfeindungskultur in den USA ging – und nicht um weitere, tatsächlich unsinnige Details der Affäre.
Papst Franziskus hat am Montag die Tagesmesse mit mehreren Opfern des Missbrauchs durch katholische Geistliche gefeiert und sich dabei für die Schandtaten um Entschuldigung gebeten. Entgegen vieler Medienberichte hat das auch Benedikt XVI. getan. Trotzdem bin ich froh, dass auch Franziskus ein Zeichen der Demut und der Bitte um Vergebung an die Opfer sendet.
Papst Franziskus greift durch: Die umstrittene Vatikanbank wird „geschrumpft“: sie soll nur noch den kirchlichen Zahlungsverkehr abwickeln dürfen – die Investmentsparte wird komplett geschlossen. Erstmals unter Franziskus gibt es also auf institutioneller Ebene eine grundlegende Veränderung. Gut so!
Der Frieden im Heiligen Land war lange brüchig, jetzt ist er (vorerst) zerbrochen. Ich appelliere an alle Beteiligten, sich ein Beispiel an Shimon Peres und Mahmud Abbas, die gemeinsam mit Papst Franziskus für den Frieden gebetet haben, zu nehmen, damit nicht noch mehr unschuldige Menschen sterben!
Wie heißt es so schön: „Wer nicht hören will, der muss fühlen!“ So verschnupft die USA auf die Ausweisung des obersten CIA-Agenten aus Deutschland reagieren mögen, glaube ich, dass ihnen in diesen Tagen erstmals wirklich bewusst wird, dass sie viel zu weit gegangen sind. Die Ausweisung ist also nicht nur richtig, sondern schon lange überfällig!
Angesichts der Tatsache, dass die NSA-Affäre durch die Verwicklung des BND eine neue Dimension erreicht hat, möchte ich euch meinen Artikel vom November vergangenen Jahres empfehlen, in dem ich mich mit der Thematik befasse: Die NSA-Affäre aus ethischer Sicht