In dieser Woche findet der 101. Katholikentag in Münster statt – und ich nehme als Besucher daran teil. Nachdem meine Berichte vom Evangelischen Kirchentag in Stuttgart vor drei Jahren so gut angekommen sind, habe ich mich dazu entschieden, meine Eindrücke auch dieses Mal schriftlich festzuhalten. Es folgt also ein sehr persönlicher (!) Erfahrungsbericht der ersten zwei Tage.
Kategorie: Theologie
Gesegnete Ostern!
Der Morgen rötet sich und glüht, * der ganze Himmel tönt von Lob,
in Jubel jauchzt die Erde auf, * und klagend stöhnt die Unterwelt.
Der starke, königliche Held * zerbrach des Todes schweren Bann.
Sein Fuß zertrat der Hölle Macht: * Aus harter Fron sind wir befreit.
Er, der den Stein verschlossen hielt * und den man noch im Grab bewacht,
er steigt als Sieger aus dem Grab, * fährt auf in strahlendem Triumph.
Schon werden alle Klagen stumm, * in Freude wandelt sich der Schmerz,
denn auferstanden ist der Herr; * ein lichter Engel tut es kund.
— Aus dem Osterhymus „Aurora caelum purpurat“
Mit den Worten dieses wunderschönen Ostergesangs wünsche ich euch und euren Liebsten von Herzen ein frohes und gesegnetes Osterfest! Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!
Stehende Ehrfurcht?
Der Präfekt der römischen Gottesdienstkongregation, Kardinal Robert Sarah, der innerhalb der liturgischen Debatten für konservative Positionen bekannt ist, wird auf katholisch.de neuerdings mit der These zitiert, es zeige einen Mangel an Ehrerbietung gegenüber den Zeichen Gottes, die Kommunion auf die Hand zu empfangen. Einzig die Mundkommunion sei des Empfangs der Eucharistie würdig. Wer so argumentiert, reduziert die Ehrfurcht vollkommen auf das Körperliche.
Tridentinische Messe – ein Selbstversuch
„Als am 4. Dezember 1963 die Bischöfe des [Zweiten Vatikanischen] Konzils die Liturgiekonstitution annahmen, wurde damit im lehramtlichen Selbstverständnis der Kirche das Ende des Mittelalters in der Liturgie besiegelt.“
— Klemens Richter
Die katholische Kirche kennt heute zwei nebeneinander stehende Formen der Eucharistiefeier: Seit dem Motuproprio Summorum Pontificum, das Papst Benedikt XVI. im Jahre 2007 veröffentlichte, ist es in der katholischen Kirche wieder erlaubt, die sogenannte tridentinische Liturgie zu feiern. Diese war eigentlich im Zuge der Liturgiereform und der Einführung des neues Messbuchs 1970 abgelöst worden.
Zwischen der ‚neuen‘ und der ‚alten‘ Liturgie – Papst Benedikt bezeichnet sie als „forma ordinaria“ sowie „forma extraordinaria“ – bestehen, das hat die Liturgiewissenschaft in den letzten Jahren und Jahrzehnten erwiesen, vor allem im Hinblick auf die dahinter stehende Theologie, Unterschiede, die nicht von der Hand zu weisen sind. Mit der jeweiligen Feierform sind grundlegende Fragen des Kirchen- und Amtsverständnisses verbunden; es stellt sich auch die Frage nach dem Verhältnis des Katholizismus zu den anderen christlichen Konfessionen sowie zu anderen Religionen, insbesondere zum Judentum (hier habe ich dies bereits einmal angedeutet).
Besteht hier also ein Widerspruch zwischen Theologie und Praxis? Oder ist der von der Liturgiewissenschaft behauptete Widerspruch zwischen den zwei Feierformen überhaupt keiner? Um das herauszufinden, bin ich vor zwei Wochen zusammen mit einigen Kommilitonen zur Priesterbruderschaft Sankt Petrus nach Recklinghausen gefahren, um eine Eucharistiefeier nach dem tridentinischen Ritus zu besuchen. Ein persönlicher Erfahrungsbericht.
Frohe und gesegnete Weihnachten!
„Denn ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt. Die Herrschaft wurde auf seine Schulter gelegt. Man rief seinen Namen aus: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.“
— Jes 9,5
Mit diesen wunderschönen Worten, die sich heute erfüllt haben, wünsche ich euch und all euren Lieben ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest sowie einige besinnliche Tage! Christus ist wahrhaftig geboren!