In der Online-Konferenz des Synodalen Weges am 4. und 5. Februar haben viele Synodale kritisiert, dass der Grundtext des Synodalforums „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche“ schwer verständlich, ja gar theologisch zu sehr aufgeladen sei. Die Kritik erscheint mit Blick auf die Mitwirkendenstruktur des Synodalen Weges zwar plausibel; allerdings scheint sie die Ziele und die Verortung des Prozesses aus den Augen verloren zu haben. Ein Einwurf.
Schlagwort: Theologie
(Un)verständlich?!
Von Karl Rahner ist die folgende Feststellung überliefert: „Man hat mich schon oft getadelt, zum Teil gewiß mit Recht, daß ich zu schwierig schreibe.“ Wer sich schon einmal mit Rahners Schriften auseinandergesetzt hat, dürfte geneigt sein, dem Theologen zuzustimmen. Was Rahner sich selbst zugeschrieben hat, wird heute häufig der Theologie im Allgemeinen vorgeworfen: sie sitze fest in ihrem sprachlichen Elfenbeinturm, habe kein Interesse, diesen zu verlassen, und werde (unter anderem) deswegen von der Breite der Gesellschaft kaum noch wahrgenommen, geschweige denn verstanden. Ist dem tatsächlich so? Und überhaupt: Muss die Theologie von jedermann verstanden werden?
Zwischen Wertschätzung und Unverbindlichkeit.
Über die Zukunft der kirchlichen Kommunikation
Eine lebhafte Diskussion mit vier erwiesenen Expertinnen und Experten, lehrreiche Workshops und eine eindrucksvolle Eucharistiefeier – all das konnten am letzten Mittwoch etwa 120 Gäste beim Dies Academicus, einem Studientag des Fachschaftsrates der Katholisch-Theologischen Fakultät an der Ruhr-Uni Bochum, erleben.
Nachtrag zu „Wenn die Theologie mit Füßen getreten wird“ (10.07.2014)
Im vergangenen Juli habe ich hier im Blog über die wissenschaftliche Umfrage meiner Kommilitonin Anna im Rahmen ihrer Masterarbeit, in der sie sich mit der deutschen katholischen Bloggersszene beschäftigt hat, berichtet (siehe hier).
In dem Beitrag damals ging es mir weniger um die Umfrage oder das Forschungsziel von Annas Arbeit (dazu komme ich in den kommenden Tagen), sondern eher um die Frage, wie ein beachtlicher Teil der katholischen Bloggerszene damit umgegangen ist: Damals wurden sowohl Anna im speziellen als auch die Theologie als Wissenschaft im allgemeinen verunglimpft, teilweise sogar diffamiert. Mit sachlicher Kritik hatten die Beiträge einiger Blogger nur wenig gemein – die Ergebnisse der Umfrage war dabei übrigens noch gar nicht vorhanden, geschweige denn veröffentlicht!
Nun ist es aber so weit: Seit einigen Tagen sind die Ergebnisse der Umfrage in dem Papier „Das missionarische Potential der deutschsprachigen katholischen Bloggerszene“ auf den Seiten des Zentrums für angewandte Pastoralforschung verfügbar: hier kann es gelesen werden.
Ich lade euch dazu ein, das Papier zu lesen. Ich werde es mir in den kommenden Tagen selbst anschauen und dann hier einen Kommentar dazu veröffentlichen – selbstverständlich ohne Vorbehalte und ohne Vorurteile. Den Grundprinzipien einer sachlichen (und wissenschaftlichen) Diskussionskultur.
Blogparade: Die Fastenzeit, die plurale Gesellschaft und ich
Gedanken zur Woche #45
Folgenden Artikel habe ich vor einigen Tagen in der Welt gelesen: „Ich will, dass jetzt Schluss ist.“ Hier wird deutlich wie bisher kaum, wie perfide Sterbehilfeorganisationen mit Menschen umgehen (können) und wie menschenunwürdig Sterbehilfe sein kann. Ja, der Mann, um den es im Artikel geht, ist lebensmüde und hat Ängste ob der Zukunft. Aber anstatt ihn in seinen Sorgen aufzufangen, wird er einfach in seiner Einsamkeit zurückgelassen – und stirbt einen jämmerlichen, erbärmlichen Tod! Kann so etwas Zeil einer Gesellschaft sein, die sich selbst als soziale versteht? Ich glaube nicht!
Die Kfz-Maut wird nicht kommen – zumindest nicht in ihrer jetzigen Form: Die EU-Kommission hat am Montag deutlich zu verstehen gegeben, dass die Abgabe mit dem EU-Recht nicht vereinbar sei. Bekanntlich handelt es sich dabei nicht um den ersten Einspruch der Kommission. Von daher bin ich durchaus gespannt, welche neuen Tricks sich Verkehrsminister Dobrindt ausdenken wird, um sein Prestigeprojekt doch noch durchzusetzen – und wann (und ob) er endlich damit aufhören wird…
Papst Franziskus hat sich in dieser Woche als verlässlicher politischer Vermittler bewiesen: nach über 50 Jahren wollen die USA und Kuba wieder verstärkt diplomatische Gespräche aufnehmen. Auf beiden Seiten ist im Zuge dessen die Verlässlichkeit des Papstes und des Vatikans als Vermittler betont und gelobt worden. Und genau das ist auch der Grund, warum sich die Kirche unter keinen Umständen aus dem öffentlichen Diskurs zurückziehen darf – auch wenn dies von Kritikern immer wieder gefordert wird.
Wieder einmal möchte ich euch die wöchentliche Spiegel-Lektüre von Jakob Augstein zur Lektüre empfehlen – dieses Mal geht es um die Pegida-Proteste in Dresden: „Null Toleranz für Pegida“ Auch wenn ich der Argumentation Augsteins größtenteils zustimme, sehe ich aber seine Schlussflgerung als zu einseitig gezogen an. Der ausufernde Kapitalismus mit der daraus hervorgegangenen Wirtschaftskrise hat zweifelsohne einen Anteil an der gegenwärtigen sozialen Krise in unserer Gesellschaft, aber sicherlich nicht den alleinigen.
Der Freiburger Fundamentaltheologe Magnus Striet hat in der aktuellen „Christ und Welt“ einen Artikel zur Situation und dem Verhältnis der Theologie und der Katholischen Kirche nach der Bischofssynode in Rom veröffentlicht (siehe hier)
Es handelt sich hierbei um einen ausführlichen Artikel, der durchaus einige „gewagte“ Thesen beinhaltet. Von daher muss man der Argumentation nicht in allen Punkten zustimmen – ich persönlich tue es z. B. nicht.
Interessant ist nun aber, dass das – gelinde gesagt – erzkonservative Portal Kath.net den Artikel rezipert, indem es ihn „analysiert“ (vgl. hier). „Analysieren“ bedeutet hier, Argumentationswege zu verdrehen, Zitate aus dem Kontext zu reißen und sie falsch wiederzugeben sowie den Autor [als M. Striet] am Ende persönlich zu diffamieren! Es ist schon bemerkenswert, mit welchen argumentativen Mitteln in erzkatholischen Kreisen gearbeitet wird!
Gestern ist eine Nachricht an die Öffentlichkeit gedrungen: Der Franziskanerorden (der (Bettel-)Orden, der sich insbesondere der Armut verpflichtet) steht unmittelbar vor der Pleite. Grund dafür sind „dubiose Finanzgeschäfte“. Man glaubt es nicht, aber manchmal bin auch ich einfach einfach sprachlos…