Gedanken zur Woche #2

19. Januar 2014 Ethik, Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan

Die Rede des Papstes zur Lage der Welt ist der endgültige Beweis dafür, dass er im Kern die Linie der Kirche vollkommen weiterführt: Er setzt sich für die am meisten Schutz- und Hilfsbedürftigen ein: die ungeborenen Kinder und die weltweit Hungernden.

Gleichzeitig muss man aber festhalten: Franziskus ist der erste Papst, der die Probleme der Kirche – konkret bezogen auf die Mißbrauchsfälle – in solch einer Schärfe anspricht.

Ich kann zwar den Gedanken dahinter nachvollziehen, aber dennoch glaube ich, dass es von Vorteil gewesen wäre, wenn der Vatikan die Zahl der versetzten Priester nicht so lange geheim gehalten hätte.

Auch eine Reform der NSA wird das Problem nicht lösen. Solange die US-Gesellschaft ihr Verständnis von Macht, Sicherheit und vor allem Privatsphäre nicht ändert, wird man nicht einen Schritt voranschreiten.

Gauck mag Recht haben: Der Liberalismus muss – in seiner Grundform – in der Demokratie einen festen Platz haben. Aber er unterschlägt, dass er in unserer Gesellschaft so verpönt ist, weil er die größte ökonomische und gesellschaftliche Krise in der Weltgeschichte zu verantworten hat.

Als Präsident ist man eine Person des öffentlichen Lebens. Aber das persönliche Liebesleben ist Teil der Privatsphäre. Umso bedauernswerter ist es, dass über die bevorstehenden Reformen in Frankreich kaum berichtet wird.

Nomen est omen – das Ziel aber bleibt gleich

3. Januar 2014 Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan
Gegen Ende eines jeden Jahres werden sie in fast schon inflationärer Zahl zelebriert: die Jahresrückblicke. Die Fersehsender strahlten schon Anfang Dezember mehrstündige Sendungen aus; Zeitungen, Magazine und Onlineportale vollzogen den „letzten Akt des Jahres“ standesgemäß am Silvestertag. Wie es in diesem Zusammenhang üblich ist, wurde auch die Person des Jahres gekürt. Viele Medienvertreter wählten hier Papst Franziskus aus.

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Der große Reformator? Oder vielleicht doch nicht?

26. November 2013 Theologie
von Matija Vudjan
Heute ist das erste von Papst Franziskus vollständig selbst verfasste Apostolische Schreiben, Evangelii Gaudium („Die Freude des Evangeliums“) erschienen. Hat der Pontifex bisher in einigen wenigen Interviews sowie durch sein alltägliches Handeln bereits gezeigt, welche Vision er von der Kirche der Zukunft hat, verdeutlicht er dies jetzt das erste Mal in einem öffentlichen Dokument. Welche Aussagen das Dokument trifft und ob man den Papst infolgedessen als großen Reformator bezeichnen kann, möchte ich jetzt kurz erörtern.

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Nachtrag zu „Deutschland ist nicht der Nabel der Welt“ (23.09.13)

6. Oktober 2013 Ethik, Theologie
von Matija Vudjan
Vor zwei Wochen habe ich einen Kommentar zum Interview mit Papst Franziskus, das in vielen theologischen Zeitschriften erschienen ist, geschrieben. In diesem Interview (nachlesen könnt ihr es noch einmal hier) erklärt der Pontifex maximus seine Vision von der Zukunft der Kirche, bleibt aber bezüglich konkreter Pläne etwas vage. Ich habe in meinem Kommentar deswegen die Schlussfolgerung gezogen, dass die unterschiedlichen Reaktionen in der Welt auf das Interview verdeutlichen, dass die zentrale Fragestellung für die Zukunft ist, wie man die vielen Teilkirchen in der einen Universalkirche vereinen kann. In eben dieser „Prognose“ sehe ich mich inzwischen bestätigt.

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Deutschland ist nicht der Nabel der Welt

23. September 2013 Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan
In vielen theologischen Zeitschriften ist am Freitag ein Interview mit Papst Franziskus erschienen, das schon jetzt weltweit, vor allem auch hier in Deutschland, für Furore sorgt. Unter dem Stichwort des Neuen Weges setzt sich der Papst für eine Öffnung der Kirche hin zu geschiedenen Gläubigen und Homosexuellen und plädiert außerdem dafür, Frauen stärker in die Kirche einzubeziehen. Theologisch entscheidend sind aber nicht die Aussagen des Papstes im Interview, sondern die weltweiten Reaktionen darauf.

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