Eine lebhafte Diskussion mit vier erwiesenen Expertinnen und Experten, lehrreiche Workshops und eine eindrucksvolle Eucharistiefeier – all das konnten am letzten Mittwoch etwa 120 Gäste beim Dies Academicus, einem Studientag des Fachschaftsrates der Katholisch-Theologischen Fakultät an der Ruhr-Uni Bochum, erleben.
Schlagwort: Kirche
Einheit in Vielfalt
Ich habe bereits des Öfteren erörtert, dass sich die katholische Kirche – insbesondere in Deutschland – in einer tiefgreifenden Krise befindet (vor kurzem erst hier). Dass es hier keine einfachen Lösungen gibt, habe ich dabei ebenso häufig erwähnt. Allerdings lohnt es sich – das ist mir in der vorletzten Woche klar geworden –, einen Blick auf die Ordensgemeinschaften zu werfen.
„Geben Sie Gedankenfreiheit.“
Von Boëthius ist der Satz „Si tacuisses, philosophus mansisses“ überliefert. Was der römische Philosoph ziemlich komplex ausdrückte, ist im deutschen Sprachgebrauch bekannter unter der Redewendung „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“. Ein solcher Ratschlag ist selten freundlich gemeint, sondern hat häufig eine ausgesprochen despektierliche Note. Genau dies muss in diesen Tagen fatalerweise die Kirche erfahren. Ein Essay.
Wenn ein Schisma herbeigeredet wird
Ich habe schon mehrfach darüber geschrieben, dass es um die Debattenkultur in der katholischen Kirche mehr schlecht als recht bestimmt ist. Ganz aktuell wird dies deutlich in der ‚Diskussion‘ über das päpstliche Schreiben „Amoris laetitia“: Vor einigen Tagen habe ich in der katholischen Tageszeitung „Die Tagespost“ einen Leitartikel zu eben diesem Thema entdeckt. Darin wird konstatiert, dass sich die katholische Kirche angesichts der hitzigen Diskussion um die ‒ im Nachgang an das päpstliche Schreiben entstandene ‒ Frage nach der Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zu den Sakramenten bereits in einem schismatischen Zustand befände. Eine steile These, der ich vier Punkte entgegensetzen möchte.
Der schwule Kurienpriester und die WAZ
Vorgestern in den #GedankenZurWoche (siehe hier) habe ich kurz über den polnischen Priester Krzysztof Charamsa, der bisher in der Kurie tätig war, und sich am Vorabend der aktuellen Versammlung der Bischofssynode als praktizierender Homosexueller geoutet hat, berichtet. Ich habe versprochen, dass ich zu dem Fall selbst nichts sagen möchte – dabei bleibe ich auch weiterhin. Aber ich möchte heute die Gelegenheit nutzen, um meine Meinung zur entsprechenden Berichterstattung mit euch zu teilen.