Gestern war ja bekanntlich Halloween. Ein Fest, das von irischen Einwanderern vor ungefähr 200 Jahren in die USA gebracht wurde und sich von dort aus (fast) in die ganze Welt ausbreitete. Für gewöhnlich ist Halloween ein Tag des Feiern und des Verkleidens. Dass dieses Fest in der Vergangenheit den Sinn hatte, Hexen und Dämonen auszutreiben, spielt dabei heute keine Rolle mehr.Diese Beschreibung dürfte in der Allgemeinheit ziemlich bekannt sein. Doch was passiert eigentlich am Tag nach Halloween?
Am 1. November wird in der katholischen Kirche traditionell Allerheiligen gefeiert. Wie es der Name verrät, erinnert dieser Tag an alle Heiligen der katholischen Kirche. Am 2. November folgt dann der Feiertag Allerseelen, also der Tag, an dem man an alle verstorbenen Mitmenschen gedenkt. In der evangelischen Kirche geschieht dies übrigens am Totensonntag, also dem letzten Sonntag vor dem Advent.
Tage wie diese sollten uns dazu aufrufen, über unser eigenes Leben nachzudenken. Uns sollte bewusst werden, dass das Leben nicht unendlich ist und dass wir nicht selbst darüber entscheiden können, wann dieses vorbei ist. Genau deshalb sollten wir uns vor Augen führen, dass wir nicht alleine auf dieser Welt leben, sondern von vielen Mitmenschen umgeben sind (Immerhin leben seit gestern offiziell 7 Milliarden Menschen auf der Erde). Nicht vergessen sollten wir außerdem, dass nach uns noch viele Generationen unseren Planeten bewohnen werden.
Diese Situation sollten wir erkennen und unseren (westlichen) Lebensstil dementsprechend verändern, damit alle Menschen auf der Welt, genau so wie es für uns selbstverständlich ist, in menschenwürdigen Verhältnissen leben können. Denn wie heißt es so schön: „Was du selbst nicht erleben möchtest, sollst du anderen auch nicht antun“. Genau dies sollten wir uns an Tagen wie Allerheiligen und Allerseelen vor Augen führen.
Heute wende mich einem Thema zu, das bisher in meinem Blog noch keinen Platz gefunden hat: der Sport. Es geht um das Thema, das in den Medien schon seit dem Wochenende ganz vorne auf der Agenda steht: die Verletzung von Schalke-Torwart Ralf Fährmann und die damit verbundene Spekulation um eine Nachfolgelösung in Form vom momentan arbeitslosen Timo Hildebrand.
Gewiss, das Geschäft rund um den Fußball ist schnelllebig und es ist sicherlich auch normal, dass ein Verein auf den Ausfall einer Stammkraft reagiert. Zumal der gerade angesprochene Timo Hildebrand mit 259 Bundesligaspielen (Quelle: Wikipedia) zu den erfahreneren Mitgliedern seiner „Zunft“ zählt. Mir persönlich stellt sich dennoch die Frage, ob Schalke es wirklich nötig hat, sich mit einem neuen Torwart zu verstärken. Diese Frage stelle ich nicht aus sportlichen Gründen – diese sprechen ja für sich. Viel mehr geht es mir um den sozialen Aspekt in dieser Entscheidung.
Rein gesellschaftlich gesehen ist die momentan aufkeimende Debatte um Timo Hildebrand ein Offenbarungseid für die Schalker Verantwortlichen. Denn die Suche nach einem neuen Torwart zeugt vor Allem davon, dass der Verein seinem eigenen Personal nicht vertraut. Immerhin hat der Verein neben Ralf Fährmann mit Matthias Schober und Lars Unnerstall noch zwei weitere Torhüter unter Vertrag. Diese scheinen also offensichtlich nicht gut genug für eine „Festanstellung“ im Schalker Tor zu sein. Dabei hat gerade Jungspieler Unnerstall am Wochenende, als er für Fährmann einspringen musste, gezeigt, dass er durchaus dazu in der Lage ist, diesen bis zu einem halben Jahr zu vertreten.
Letztendlich bleibt also nur noch eine Frage offen: Wieso hat Schalke nicht schon im vergangenen Sommer reagiert und einen – aus eigener Sicht – würdigen Vertreter für den eigenen Torwart verpflichtet, wenn der Verein von den eigenen Spielern so wenig hält? Denn, wenn wir ehrlich sind: wirklich motivierend kann es für einen Ersatzspieler nicht sein, wenn er in den Medien erfährt, dass sein eigener Arbeitgeber nicht in seine Stärken vertraut…
PS:Mir ist durchaus klar, dass Schalke 04 nicht der einzige Verein ist, der so handelt und dass es sich hierbei um ein Problem handelt, das die gesamte Fußballbranche betrifft. Allerdings zeigt gerade dieses Beispiel (da die gesamte Situation außerhalb des Transferzeitraums passiert), dass der Fußball hier noch großen Handlungsbedarf hat.
Wir sehen hier auf den ersten Blick zwei vollkommen normale Straßenschilder. Diese haben es allerdings in sich. Denn laut einer Feministin sind sie frauenfeindlich.
Gestern sendete der Sender Kabel 1 in seiner Nachrichtensendung Kabel 1 News nämlich einen Bericht, in dem eine Feministin zu Wort kommt und genau diesen Sachverhalt erklärt. Das Straßenschild für den Radweg sei deshalb anti-feministisch, weil es nur ein Herrenrad zeigt – die Frau wird somit benachteiligt. Das Schild für den Fußweg soll hingegen frauenfeindlich sein, weil damit suggeriert wird, dass nur Mütter die Pflicht haben, sich um ihre Kinder zu sorgen und Väter hier nicht benötigt werden. Und – wie sollte es auch anders sein – sind diese beiden Schilder nicht die einzigen, die man unbedingt verändern muss. Auch das Baustellenschild (!!) und viele weitere Schilder müssen unbedingt der heutigen Zeit angepasst werden, so die Frauenrechtlerin.
Ich muss zugeben, dass ich die Nachrichtensendung nicht aufmerksam genug verfolgt habe, weshalb ich euch den Namen der Feministin leider nicht nennen kann (die Sendung kann man meines Wissens auch sonst nirgends anschauen). Aber darum geht es hier auch gar nicht. Es kann doch nicht sein, dass inzwischen sogar Verkehrszeichen (die eigentlich den Sinn haben, den Verkehr zu ordnen und Verkehrsteilnehmer auf bestimmte Situationen vorzubereiten) dazu missbraucht werden, um sich selbst zu profilieren. Zumal die Emanzipation der Frau in Deutschland schon weit fortgeschritten, wenn nicht sogar vollendet sind.
Meiner Meinung nach sind Mann und Frau in Deutschland heute größtenteils gleichberechtigt. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und sage, dass Frauen heute in einigen Bereichen und Situationen sogar bevorzugt werden! Schauen wir uns diesbezüglich ein paar Beispiele an: An der Spitze NRWs und Deutschlands stehen zwei Frauen. Mädchen werden heute in der Schule von Lehrern (teilweise) stark bevorzugt – ein hartnäckiges Gericht, das inzwischen sogar nachgewiesen werden konnte. Frauen dürfen heute denselben Job wie ein Mann ausüben. Diese Aufzählung könnte ich natürlich noch deutlich ausführen.
Dass die Frau auch heute noch in manchen Situationen nicht mit dem Mann gleichberechtigt ist, ist leider Tatsache. Man schaue nur auf die Lohnunterschiede bei gleicher Arbeit. Und auch hier könnte ich natürlich noch einige Beispiele nennen. Tatsache ist aber auch, dass der Feminismus nicht zu weit gehen darf. Zwar sind „Alle Menschen […] vor dem Gesetz gleich“ (Grundgesetz, §1, Art. 3.1), wofür auch gekämpft werden muss. Wenn dieser Kampf aber auf eine – mit Verlaub – kindliche Ebene abrutscht, kann und darf er nicht ernst genommen werden!
Schon seit längerem schwebt sie wie ein Damokles-Schwert über uns: die Auto-Maut. Zunächst wurde sie von allen deutschen Spitzenpolitikern kategorisch abgelehnt. Über die Jahre hinweg fanden sich jedoch zunehmend mehr Befürworter der Idee; diese wurden zunächst oft lautstark kritisiert um kurz darauf für ihren Vorschlag starke Unterstützung einzufahren. Bestes Beispiel für genau diesen Vorgang ist unser Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Lange Zeit war er sich sicher, dass eine PKW-Maut in Deutschland nicht möglich sei. Im letzten Jahr war er plötzlich der Meinung, man müsse über alle Möglichkeiten nachdenken, wenn man einen ordentlichen Etat für das Verkehrsministerium aufstellen wolle. Und schon kurze Zeit später war er der erste deutsche Spitzenpolitiker, der eine Einführung der PKW-Maut in Form einer Vignette öffentlich forderte.
Ramsauer erhielt für seinen Vorstoß zunächst die volle Breitseite. Der ADAC setzte sich wie viele andere Autoclubs in Deutschland vehement gegen die Einführung einer zusätzlichen Abgabe ein. Alle deutschen Oppositionsparteien schlugen in dieselbe Kerbe ein. Bundeskanzlerin Angela Merkel schlug eine Auto-Maut unter ihrem Regierungsvorstand kategorisch aus. Und selbst aus der eigenen Partei bekam Ramsauer kaum Zuspruch.
Inzwischen sieht die Situation anders aus. Während Autoclubs und Oppositionsparteien immer noch gegen Ramsauers Vorschlag opponieren, hat die CSU am Mittwoch in Nürnberg beim Parteitag mit großer Mehrheit für die Maut gestimmt. Und auch Angela Merkel hat sich erstmals bereit erklärt, die Einführung einer Vignette in der Koalition zu besprechen. Leidglich die FDP positioniert sich momentan klar gegen eine zusätzliche Abgabe. Wie wir aber bekanntlich wissen, ändert sich die Meinung der Partei momentan so häufig wie das Wetter im Herbst.
Obwohl ich die Kritiker der PKW-Maut (meiner Meinung nach) verstehen kann, halte ich gerade die Worte der Bundeskanzlerin („Wenn ein Koalitionsmitglied einen Vorschlag hat, müssen wir diesen innerhalb der Koalition diskutieren.“) für sehr interessant. Auch wenn sie diese Worte gesagt hat, um das Nein der eigenen Partei zur Maut aufzulockern und diese letzten Endes einzuführen, muss man sagen, dass sie Recht hat. Tatsache ist, dass das deutsche Verkehrssystem aufgrund von immer mehr Autos und maroden Straßen schon heute stark belastet ist; Experten sagen für das Jahr 2050 sogar einen Kollaps aus. Um die miserable Verkehrssituation jedoch zu verbessern braucht der Verkehrsminister Finanzmittel, die er momentan nicht hat. Da ist es (aus finanzpolitischer Sicht) absolut legitim, über eine neue Einnahmequelle nachzudenken.
Und ich muss ehrlich zugeben, dass ich die Einführung einer PKW-Maut für eine gute Idee halte. Ob eine Vignette hierbei die richtige Form darstellt (immerhin wird bei diesem System nicht zwischen Viel- und Wenigautofahrern unterschieden), sei dahin gestellt. Vor der Einführung einer Maut müssten ohnehin zwei wichtige Bedingungen erfüllt werden. Zum einen müsste sicher gestellt werden, dass alle Einnahmen aus der Maut in den Verkehrsausbau fließen würden (unter anderen Umständen könnte diese zusätzliche Abgabe ihren Sinn überhaupt nicht erfüllen). Zum anderen müsste eine andere steuerliche Abgabe entfallen, um den Bürger nicht zu sehr zu belasten. Beispielsweise könnte man im Fall einer Auto-Maut die PKW-Steuer abschaffen oder die Benzinkosten gesetzlich senken.
Unter diesen Bedingungen würde eine Maut meiner Meinung nach sogar Sinn machen. Wenn wir als Verkehrsteilnehmen den Anspruch haben, ein funktionierendes Verkehrssystem zu haben, müssen wir dafür auch etwas tun. Auch wenn unsere Abgaben dadurch steigen könnten. Fakt ist in diesem Fall jedenfalls: ohne Kompromisse wird es zu keiner Lösung kommen!
Wie aus einer heute veröffentlichten Studie der OECD hervorgeht, investiert Deutschland nur noch 4,8% seines Bruttoinlandproduktes in sein Bildungssystem. Infolgedessen hat nur noch jeder vierte Deutsche einen akademischen Abschluss oder einen Meisterbrief. Im internationalen Vergleich liegt die Bundesrepublik damit weit unter dem Durchschnitt.
Dass dieses „Phänomen“ einen Grund hat, ist selbstverständlich. Dieser lässt sich auch sehr leicht diagnostizieren, wenn man das deutsche Bildungs- und Schulsystem etwas genauer betrachtet: in Deutschland ist dieses nämlich, im Gegensatz zu den Systemen anderer Länder, föderalistisch geregelt. Und genau hier liegt das Problem für das schlechte deutsche Abschneiden.
In Deutschland gibt es bekanntlich 16 Bundesländer. Was nichts anderes bedeutet, dass es 16 verschiedene Schulsysteme gibt. Welche sich zudem in regelmäßigen Abständen ändern. Man denke nur an den Schulkonsens in NRW: dieser gilt bis 2023 – also nur 12 Jahre. Was danach passiert, ist völlig offen. Auch in Hamburg wurde erst 2008 ein neues Schulsystem beschlossen, welches nach lautstarkem Protest von Lehrern, Eltern und Schülern letztendlich floppte. Allein an diesen zwei Beispielen – gekoppelt mit den Ergebnissen der OECD-Studie – wird deutlich, dass Deutschland in Sachen Bildung großen Nachholbedarf hat. Und an dieser Stelle könnte man noch einige weitere Beispiele aufführen.
Der deutsche Staat muss also ein für die eigene Zukunft existentielles Problem lösen. Und dabei werden alle beteiligten Parteien (Kommunen, Länder, Bund) Abstriche machen müssen. Denn das Problem kann nur gelöst werden, wenn das deutsche Bildungssystem vom Bund für alle Länder verbindlich geklärt wird. Dies wäre gleichbedeutend mit der Aufgabe des Föderalismusprinzips und deshalb gerade für die Länder eine schmerzhafte Niederlage. Und auch für den Bund hieße ein solche Entscheidung nichts anderes als deutlich mehr Verantwortung als bisher.
Neben einem neuen Bildungssystem wäre es auch von Vorteil, Entscheidungen mit einer längeren Dauer zu versehen. Es hat keinen Zweck, ein zukunftsträchtiges Gesetz zu verabschieden und dieses dann nur für 10 Jahre gelten zu lassen. Viel mehr sollte es bei wichtigen Regierungsentscheidungen eine gesetzlich vorgeschriebene Mindestdauer von z. B. 30 Jahren geben. Immerhin gäbe es dann für mehrere Generationen Planungssicherheit.
Dass all diese Maßnahmen schmerzhaft sind, versteht sich von selbst. Allerdings zeigt die OECD-Studie, dass dringender Handlungsbedarf besteht, wenn wir als deutsche Volkswirtschaft zukünftig im internationalen Vergleich noch bestehen wollen. Denn wie heißt es so schön: Kinder sind unsere Zukunft!
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