Ein neuer Torwart für Schalke – ist das nötig?

19. Oktober 2011 Gesellschaft
von Matija Vudjan

Heute wende mich einem Thema zu, das bisher in meinem Blog noch keinen Platz gefunden hat: der Sport. Es geht um das Thema, das in den Medien schon seit dem Wochenende ganz vorne auf der Agenda steht: die Verletzung von Schalke-Torwart Ralf Fährmann und die damit verbundene Spekulation um eine Nachfolgelösung in Form vom momentan arbeitslosen Timo Hildebrand.

Gewiss, das Geschäft rund um den Fußball ist schnelllebig und es ist sicherlich auch normal, dass ein Verein auf den Ausfall einer Stammkraft reagiert. Zumal der gerade angesprochene Timo Hildebrand mit 259 Bundesligaspielen (Quelle: Wikipedia) zu den erfahreneren Mitgliedern seiner „Zunft“ zählt. Mir persönlich stellt sich dennoch die Frage, ob Schalke es wirklich nötig hat, sich mit einem neuen Torwart zu verstärken. Diese Frage stelle ich nicht aus sportlichen Gründen – diese sprechen ja für sich. Viel mehr geht es mir um den sozialen Aspekt in dieser Entscheidung.

Die Personaldiskussion – ein Offenbarungseid für die Schalker Verantwortlichen Foto: Der Watz/Flickr

Rein gesellschaftlich gesehen ist die momentan aufkeimende Debatte um Timo Hildebrand ein Offenbarungseid für die Schalker Verantwortlichen. Denn die Suche nach einem neuen Torwart zeugt vor Allem davon, dass der Verein seinem eigenen Personal nicht vertraut. Immerhin hat der Verein neben Ralf Fährmann mit Matthias Schober und Lars Unnerstall noch zwei weitere Torhüter unter Vertrag. Diese scheinen also offensichtlich nicht gut genug für eine „Festanstellung“ im Schalker Tor zu sein.  Dabei hat gerade Jungspieler Unnerstall am Wochenende, als er für Fährmann einspringen musste, gezeigt, dass er durchaus dazu in der Lage ist, diesen bis zu einem halben Jahr zu vertreten.

Letztendlich bleibt also nur noch eine Frage offen: Wieso hat Schalke nicht schon im vergangenen Sommer reagiert und einen – aus eigener Sicht – würdigen Vertreter für den eigenen Torwart verpflichtet, wenn der Verein von den eigenen Spielern so wenig hält? Denn, wenn wir ehrlich sind: wirklich motivierend kann es für einen Ersatzspieler nicht sein, wenn er in den Medien erfährt, dass sein eigener Arbeitgeber nicht in seine Stärken vertraut…

PS: Mir ist durchaus klar, dass Schalke 04 nicht der einzige Verein ist, der so handelt und dass es sich hierbei um ein Problem handelt, das die gesamte Fußballbranche betrifft. Allerdings zeigt gerade dieses Beispiel (da die gesamte Situation außerhalb des Transferzeitraums passiert), dass der Fußball hier noch großen Handlungsbedarf hat.

Dieser Beitrag stammt von: Matija Vudjan

Student der katholischen Theologie an der Ruhr-Universität Bochum. Autor des Blogs durchgedacht.
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