Frohe Weihnachten!

25. Dezember 2013 Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan

Ich wünsche euch – allen meinen Freunden, Bekannten, Lesern und Verfolgern dieses Blogs – ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest! Weil dieser Festtag zu bedeutend – und auch zu schön ist, möchte ich es nicht bei diesen Worten belassen, sondern noch ein paar persönliche Worte hinzufügen.

In den letzten Tagen habe ich oft folgenden Satz gehört: „An Weihnachten bleibt die Zeit stehen.“ Wenn man Land und Leute an den Tagen und Wochen vor Weihnachten sowie am Feiertag selbst betrachtet, so wird klar, dass in diesem Satz viel Wahres steckt. Ist die Vorweihnachtszeit in den meisten Fällen von viel Stress geprägt, so ist all dies spätestens am Heiligen Abend vergessen: auf den Straßen ist überall eine Atmosphäre der Ruhe und des Friedens spürbar.

Theologisch gesprochen ist Weihnachten der Tag, an dem der Logos zum Fleisch wird, oder: der Sohn Gottes geboren wird. Im Traum erscheint dem Joseph ein Engel, der ihm verkündet, dem Neugeborenen den Namen Immanuel zu geben (Mt 1, 21). Übersetzt bedeutet dies „Gott ist mit uns“.

Das ist der Sinn des Weihnachtsfestes: Gott wird zum Menschen, damit er unter uns sein kann. Damit er sich als unbedingt für uns Menschen entschiedene Liebe offenbaren kann.

Weihnachten als das Fest der Liebe Gottes ist gleichsam auch das Fest des Friedens. In diesen Tagen wird dies geradezu deutlich – und zwar über alle gesellschaftlichen und religiösen Schichten hinweg. Ich wünsche mir aber, dass wir verstehen, dass wir Weihnachten nicht nur heute feiern: Im Gegenteil: Weihnachten ist jeden Tag! Die Liebes- und Friedensbotschaft des Weihnachtsfestes gilt durch das ganze Jahr hindurch!

In diesem Sinne wünsche ich uns allen, dass wir die Botschaft der Geburt des Herrn nicht nur als Botschaft für den heutigen Tag, sondern für jeden einzelnen Tag verstehen – und die besinnliche Stimmung dieser Tage über die Weihnachtszeit hinaus beibehalten.

Frohe und gesegnete Weihnachten euch allen!

Weihnachten und die Zeit – eine unendliche Geschichte

12. Dezember 2013 Gesellschaft
von Matija Vudjan
Im Essener Lokalteil veröffentlicht die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) jeden Tag ein kurzes Interview mit einem Passanten oder einer Passantin. Jetzt in der Vorweihnachtszeit beziehen sich die gestellten Fragen selbstredend auf das große Fest. Eine Frage lautet zum Beispiel: „Gehen Sie Heiligabend in die Kirche?” Eine gestern befragte Frau antwortete darauf: „Nein, aus Zeitmangel nicht, und das Interesse fehlt auch”

Weiterlesen

Wenn Kirche ihre eigenen Grenzen nicht mehr kennt

3. Dezember 2013 Gesellschaft
von Matija Vudjan
Vorgestern fand in Kroatien das dritte Referendum in der Geschichte des noch jungen Landes statt. Zur Abstimmung stand die Frage, ob die Definition der Ehe als Partnerschaft zwischen Mann und Frau in die Verfassung aufgenommen werden solle. Bei einer Wahlbeteiligung von unter 40% stimmten nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis 65,87% dafür.

Weiterlesen

Vorweihnachtliche Doppelmoral

21. November 2013 Gesellschaft
von Matija Vudjan
Vor zwei Wochen habe ich im Karstadt in der Essener Innenstadt ein Lied gehört, das unter anderem folgende Zeile beinhaltet: „Yes, it is christmas time“. Und heutzutage ist es bereits ungewöhnlich, wenn es im Supermarkt oder Discounter Anfang September noch kein Weihnachtsgebäck gibt. Zweifelsfrei: die „Weihnachtszeit“ macht inzwischen ein Viertel des Jahres aus.

Weiterlesen