Gedanken zur Woche #5

9. Februar 2014 Ethik, Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan

Auch wenn sich Alice Schwarzer nie als moralische Instanz bezeichnet hat, hat sie sich durch ihr öffentliches Wirken zu dieser stilisiert. Und als solche ist sie schlicht und ergreifend gescheitert.

Es ist gut, dass die UN das Thema „Kindesmissbrauch in der Kirche“ so offensiv angeht. Der Skandal muss vollkommen – d. h. auch mit allen Konsequenzen – geklärt werden! Ich hoffe, dass sich der Vatikan diesem Ziel auch noch intensiver annehmen wird.

ABER: Die UN-Bericht ist methodisch schlecht aufgearbeitet: Es werden unterschiedliche Themen vermischt, die voneinander vollkommen unabhängig sind. Oder kann mir jemand erklären, wie der Missbrauch von Kindern mit der katholischen Sexuallehre zusammenhängt?

Angesichts von Olympia lautet eine zentrale Frage: Muss ein heutiger Leistungssportler mündiger Repräsentant seiner Gesellschaft sein oder soll er einfach nur Sportler sein? Ehrlich gesagt: ich kann beide Positionen verstehen…

Ich persönlich finde es zwar schade, aber man muss sich auch zugestehen, dass das Ergebnis des Bürgerentscheides in der Schweiz das generelle Verhältnis der Europäer zur EU widerspiegelt. Das sollte Anlass zur Sorge sein.

Europa ist nicht nur Wirtschaft

5. Februar 2014 Gesellschaft
von Matija Vudjan
Gestern hat der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan Deutschland einen Besuch abgestattet. Thema dabei waren sicherlich die in der Türkei anstehenden Kommunal- und Präsidentschaftswahlen (bei denen die in Deutschland lebende Diaspora einen großen Einfluss ausüben kann) – immerhin hielt Erdogan am Nachmittag in Berlin tag eine Rede vor mehr als 4000 Anhängern. Entscheidendes Thema wird aber wohl das Werben des Premiers um eine baldige Vollmitgliedschaft der Türkei in der Europäischen Union gewesen sein.

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Gedanken zur Woche #4

2. Februar 2014 Ethik, Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan

Durch das Verschicken des „Fragebogens“ in die ganze Welt ist genau das geschehen, was ich befürchtet habe: Die Kirche wird – in der öffentlichen Wahrnehmung – nur noch auf ihre Sexualmoral reduziert.

Ist in der Redaktion des Domradios wirklich niemand in der Lage, einzuschätzen, ob eine Aussage Kardinal Meisners Sprengpotential hat? Hätte ein Bisschen nachgedacht, wäre einiges an negativer Berichterstattung erspart geblieben.

Politische Konferenzen sind mir immer wieder ein Rätsel. Ist den Beteiligten denn nicht klar, dass der Machtpoker zwischen den USA und Russland nur noch lächerlich ist und dadurch unendlich viele, unschuldige Menschenleben gefährdet werden?

Ganz ehrlich: Wen interessiert es, dass Bischof Tebartz-van Elst wieder in Limburg ist – nicht verbunden mit öffentlichen Auftritten? Das alles ist einzig und allein purer Sensationsjournalismus, weit entfernt von jeglicher Neutralität!

Dass der Fußball immer größere Dimensionen annimmt, ist nichts Neues. Trotzdem werde ich sprachlos, wenn ich höre, welche Summen für den Schalker Julian Draxler geboten worden sollen. Wie viel sinnvoller man mehr als 45 Millionen Euro (!) einsetzen könnte…

Gedanken zur Woche #3

27. Januar 2014 Ethik, Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan

Ja, der Moderationsstil Markus Lanz‘ ist polarisierend. Und im Interview mit Frau Wagenknecht hat er ganz sicher eine Grenze überschritten. Aber: das rechtfertigt nicht den Shitstorm, der gerade auf ihn einprasselt. Wer Sachlichkeit fordert, muss selbst sachlich bleiben!

Ich halte es immer für schwierig, massenhaft den Rücktritt eines „demokratisch“ gewählten Präsidenten zu fordern. In dem Moment aber, in dem man auf seine eigenen Landsleute schießt und sieben Menschen umbringt, ist jede politische Legitimität der Amtsausführung verstrichen!

Ich kann den Kampf des Mannes in Texas für die Abschaltung der lebenserhaltenden Maßnahmen für seine Frau nicht verstehen. Mit der Abschaltung der Geräte ist zwar eine Frau von ihrem Leid befreit worden, gleichzeitig aber ein unschuldiges Menschenleben getötet worden!