Blogparade Fastenzeit – die Ergebnisse

8. April 2015 Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan

Am vergangenen Freitag ist die Blogparade zum Thema „Die Fastenzeit, die plurale Gesellschaft und ich“, die seit Aschermittwoch andauerte, zuende gegangen. Insgesamt haben sich in den 45 Tagen (leider nur) vier Blogger daran beteiligt. Nachfolgend liste ich euch die einzelnen Beiträge auf:


Georg Rosenbaum von „Im Glauben er-leben!“: Blogparade: Die Fastenzeit, die plurale Gesellschaft und ich
Georg Rosenbaum hat sich in seinem Beitrag zur Blogparade mit den Problemen beschäftigt, denen man begegnet, wenn man in der heutigen, säkularisierten Gesellschaft zu fasten versucht. Sein Lösungsansatz: „Es liegt letztendlich an mir selbst. Es geht gar nicht um das große Ding sondern um das Drehen an den kleinen Stellschrauben. Vielleicht einen Tag den Rechner, das Ipad und das Handy einfach ausschalten, wenn es nicht unbedingt beruflich gebraucht wird.“

Henrica von „Weihrausch und Gnadenvergiftung“: Man muss auch mal auf ein Opfer verzichten können
Henrica hat die Anregung durch die Blogparade genutzt, um den Begriff der Fastenzeit aus der katholischen Perspektive mit dem aus der jungen Perspektive der sog. „Gesundheitsreligion“ zu vergleichen. Zentraler Unterschied ist hier sicherlich, dass der Katholik am Sonntag nicht fastet. Eine interessante Zusammenfassung: „Die Kirche ist im Hinblick auf das Fasten weitaus barmherziger und realitätsnaher als die moderne Gesundheitsreligion. Und die Kirche ist auch ‚ganzheitlicher‘.“

Joseph Bordat von „Jobo72“: Fastenzeit. Halbzeitbetrachtung
Joseph Bordat hat seinen Beitrag zur Blogparade etwa zur Mitte der Fastenzeit geschrieben – und damit auf sein eigenes Fasten zurückgeblickt. Zum Thema Motivation sagt er: „Motiv ist aber nicht das Sparen […], sondern die Erfahrung des Verzichts. Der Gedanke ist: Wer lassen kann, kann gelassen sein.“ Außerdem verdeutlicht er, warum die Fastenzeit auch in einer säkularisierten Gesellschaft von Bedeutung ist: „Wir Menschen brauchen ‚geprägte Zeiten‘, eine gewisse Struktur – am Tag, im Jahr, im Leben. Wenn alles jederzeit und überall für alle möglich ist, dann mag das ein sozialer und ökonomischer Fortschritt sein, es ist aber ein spiritueller Rückschritt.“

Claudia Sperlich von „Mein Leben als Rezitatorin und Dichterin“: Fastenzeit: Zwischenbilanz
Auch Claudia Sperlich hat in ihrem Beitrag zur Blogparade erläutert, dass das Fasten für sie zuallererst die Bedeutung des Nahrungsverzichtes bezogen ist. Schon dabei machen sich aber viele verschiedene Dimensionen auf, die es zu verinnerlichen lohnt; so auch eine soziale Dimension: „Fasten heißt: Nicht satt werden. Damit erfahre ich in einem geringen Grade, wie es ist, nicht genug zu essen zu haben. Die oft beschworene Solidarität mit den Armen fällt leichter und ist glaubwürdiger, wenn man weiß, wie Hunger sich anfühlt.“

Insgesamt haben sich also (leider nur) vier Blogger an der Blogparade beteiligt – ich gebe ehrlich zu, dass ich mir durchaus eine regere Teilnahme erhofft habe. Nichtsdestoweniger ist auch (und gerade) durch die vier Beiträge deutlich geworden, wie viele verschiedene Dimensionen die Fastenzeit auch in der heutigen, säkularisierten sowie pluralisierten Welt gibt. Ich habe den Eindruck, dass die Individualisierung, die durch die Pluralisierung der Gesellschaft bedingt ist, hier ihre Wirkung zeigt. Trotzdem – oder gerade deswegen – macht es Sinn, sich auch weiterhin für die Fastenzeit einzusetzen!

Ich danke also den vier Teilnehmern an der Blogparade und den Einblick in ihre Gedanken und freue mich bereits auf die nächste Runde!

Dieser Beitrag stammt von: Matija Vudjan

Student der katholischen Theologie an der Ruhr-Universität Bochum. Autor des Blogs durchgedacht.
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