Ist das Tanzverbot an Karfreitag noch haltbar?

18. April 2014 Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan
Pünktlich zum Karfreitag wird in diesen Tagen wieder die Diskussion geführt, ob es in einem säkularen Staat legitim ist, das Tanzverbot an diesem Tag aufrecht zu erhalten. Neues Jahr, neues Glück Spiel, könnte man da leicht spöttisch sagen. Angesichts aktueller theologischer Modelle erhält die Frage nach dem Tanzverbot aber tatsächlich eine gesamtgesellschaftliche Relevanz und hat eine Beantwortung verdient, wie ich finde.

Weiterlesen

Zum Tanzverbot an Karfreitag

29. März 2013 Ethik, Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan
The same procedure as every year… So ähnlich könnte man das Geschehen beschreiben, das sich inzwischen jährlich wiederholt. Religionskritiker fordern an den Tagen vor Karfreitag vermehrt, das an dem Tag geltende Tanz- und Feierverbot aufzuheben – und propagieren diese Forderung lautstark in den Medien (siehe hier). Bochumer Atheisten gehen dieses Jahr sogar noch weiter: Obwohl am stillen Feiertag Karfreitag auch ein generelles Versammlungsverbot gilt, wollen sie erstmals den religionskritischen Film Das Leben des Brian in aller Öffentlichkeit zeigen (siehe hier).

Weiterlesen

Karfreitag – ein Tag wie jeder andere?!

22. April 2011 Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan

Für viele Christen auf der ganzen Welt ist der heutige Tag, Karfreitag, ein Tag der Trauer und der Besinnung. Auch der deutsche Staat, der (wie ganz Europa) von der Weltreligion geprägt ist, weiß dies. Deshalb verbietet es der Gestzgeber auch, dass heute z. B. Theather und Opern sowie Diskotheken und andere öffentliche Einrichtungen geöffnet haben.

Manchen Politikern ist genau dies allerdings ein Dorn im Auge. So haben sich grüne Spitzenpolitiker aus NRW schon letzte Woche dafür ausgesprochen, das Tanz- und Theaterverbot am Karfreitag zu kippen – Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) stellte allerdings sofort klar, dass dies unter ihrer Ägide nicht geschehen würde.

In der letzten Zeit ist es anhand verschiedener Ereignisse deutlich geworden, dass das Christentum in der Bevölkerung immer weiter an Zuspruch verliert. Und ss ist natürlich auch klar, dass nicht alle Menschen in NRW oder in Deutschland christlich sind und sich dementsprechend vom Karfreitag nicht betroffen fühlen. Allerdings sollte es doch kein Problem darstellen, die christliche Religion, die die Europäische – und auch deutsche – Kulturlandschaft so stark geprägt hat (und damit auch einen doch starken Bezug zum Tanzverbot hat), an drei Tagen im Jahr zu respektieren. Denn neben dem Karfreitag zählen auch noch der Volkstrauertag und Allerheiligen zu den sogenannten stillen Feiertagen [kleine Rechnung nebenbei: 3 Tage auf ein Jahr bezogen entspricht ungefähr 0,8%]

Insgesamt ist durch diese drei Feiertage nicht ein einziger Prozent des gesamten Jahres betroffen. Da dürfte es doch wirklich nicht so schwierig sein, den heutigen Karfreitag etwas ruhiger zu gestalten und in sich zu gehen, auch wenn man kein Christ ist. Schaden wird es jedenfalls niemandem.