Grenzen der Demokratie?

26. Februar 2017 Gesellschaft
von Matija Vudjan
Der türkische Präsident Erdoğan bei einem Staatsbesuch in Mexiko. Original-Foto: Presidencia de México/Flickr; Lizenz: CC BY 2.0
Aller Voraussicht nach wird der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan im März einen Wahlkampfauftritt in NRW abhalten. Kann man es gutheißen, dass auf deutschem Boden Wahlkampf eines anderen Landes geführt wird, zumal in diesem Land die Demokratie gerade an ihre Grenzen stößt? Wenn man sich dieser Frage mit der gebotenen Seriosität zuwenden möchte, ist die Antwort darauf jedenfalls alles andere als eine einfache.

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Wenn die Integration zum Spielball des Populismus wird

11. August 2016 Gesellschaft
von Matija Vudjan
Der voll besetzte Plenarsaal des Deutschen Bundestages.
Foto: The White House (via Wikimedia); Lizenz: gemeinfrei
In etwas mehr als einem Jahr wird der neue Bundestag gewählt – und offenkundig beginnt schon der Wahlkampf: Während z. B. die Linkspartei eine Erhöhung des Mindestlohns fordert, wollen CSU und SPD sicherstellen, dass das aktuelle Rentenniveau dauerhaft gehalten wird. Wirklich diskutiert wird in diesen Tagen aber nur ein Vorstoß aus der CDU: Einige Parteimitglieder denken allen Ernstes darüber nach, den sogenannten ‚Doppelpass‘ gerade einmal zwei Jahre nach dessen Einführung wieder abzuschaffen.

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Gedanken zur Woche #41

23. November 2014 Ethik, Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan

Beim Fußballspiel zwischen Italien und Kroatien am vergangenen Wochenende kam es — wieder einmal — zu massiven Ausschreitungen seitens radikaler „Fans“. Wollen die Verantwortlichen dafür sorgen, dass der Fußball dauerhaft eine Familienveranstaltung bleibt, müssen sie endlich etwas gegen solche Idioten unternehmen!

Das neueste IS-Video, das die Hinrichtung Peter Kassigs und weiterer Geiseln zeigt, verdeutlicht einmal mehr die Skrupellosigkeit der Terrororganisation, war der US-Amerikaner doch in Gefangenschaft zum Islam konvertiert. Spätestens jetzt müsste es aus der islamischen Welt offene Proteste gegen die Terroristen geben — zumal sich diese jetzt endgültig als Religion missbrauchende Gruppierung offenbart haben.

In Günther Jauchs Talkshow wurde am vergangenen Sonntag ein Interview mit dem russischen Präsident Wladimir Putin gezeigt, in dem dieser ganz offen die Annexion der Krim zugegeben hat (bisher hat er ja nur von einer Verteidigung der russischen Bevölkerung gesprochen). Die Karten wurden jetzt also aufgedeckt — jetzt müsste also eigentlich eine entprechende Antwort des Westens folgen. Die Situation eskaliert offenkundig immer mehr — mein Eindruck ist, dass sie schon sehr bald explodieren könnte…

Bei einem von Palästinensern verübten Anschlag auf eine Synagoge auf dem Jerusalemer Tempelberg sind insgesamt sieben Personen gestorben. Die Tat ist ohne Zweifel zu verurteilen; grundsätzlich sollte aber klar sein, dass das Problem so lange nicht gelöst werden wird, bis sich die politischen Parteien nicht aufeinander zubewegen und eine Lösung anstreben werden!

Die in dieser Woche stattgefundene ARD-Toleranzwoche ist von vielen Seiten kritisiert worden. Ohne sie selbst intensiv verfolgt zu haben, denke ich, dass sie trotzdem ihre Berechtigung hatte: Mein Eindruck ist, dass die Toleranzschwelle in unserer Gesellschaft gerade in den letzten vergangenen Wochen und Monaten stark zurückgegangen ist (man denke hier nur an die laufende Debatte zur Aufnahme von Flüchtlingen)!

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan erstaunt in diesen Tagen mit dem Vorstoß, dass an türkischen Schulen demnächst unterrichtet werden solle, dass Amerika bereits im 7. Jahrhundert von Muslimen entdeckt (und erobert) worden sei. Ich stelle mir momentan die Frage: Was will Erdoğan mit dieser — wissenschaftlich äußerst fragwürdigen — Umschreibung der Weltgeschichte bezwecken? Wenn mir das jemand erklären kann und möchte, freue ich mich sehr darüber!

Der rot-rot-grüne Koalitionsvertrag in Thüringen steht und schon kündigen einige Politiker und vor allem Medien den Untergang des Abendlandes an. Ganz ehrlich: Entscheidend ist grundsätzlich und zunächst einmal nicht die SED-Vergangenheit der Linkspartei, sondern, dass sie eine gute und verlässliche Regierungsasrbeit erledigen wird — zumal die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit fest im Koalitionsvertrag eingetragen worden ist!

„Integration ja – Assimilation nein!“

30. Mai 2014 Gesellschaft
von Matija Vudjan
Am vergangenen Samstag war der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan wegen des 10. Jubiläums der Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) als Festredner in Köln eingeladen. Faktisch war dies nichts aber anderes als eine Wahlkampfveranstaltung angesichts der nahenden Präsidentschaftswahlen in der Türkei. So verwundert es nicht, dass viele Aussagen des Premiers hierzulande auf wenig Gegenliebe gestoßen sind. Einen Kernsatz der Rede würde ich persönlich aber genau so unterschreiben: „Integration ja – Assimilation nein!“

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Gedanken zur Woche #18

18. Mai 2014 Ethik, Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan

Nach zwei Wochen Pause fassen die heutigen „Gedanken der Woche“ das Geschehen der vergangenen zwei Wochen zusammen:

Mich erschüttert in diesen Tagen die Flutkatastrophe in Bosnien-Herzegowina und Serbien, vor allem, wie hier damit umgegangen wird. Es wird kaum darüber berichtet,geschweige denn, dass man humanitäre Hilfen organisiert. Eine Schande, angesichts dessen, dass all dies (fast) vor unserer Hautür geschieht!

Ich finde es problematisch, dass der türkische Ministerpräsident Erdoğan für den Grubeneisturz in Soma verantwortlich gemacht wird. Verantwortlich ist einzig der Leiter des Bergwerkes, der dieses nicht genügend gesichert hat. Erdogan kann man höchstens wegen seines Verahltens in dieser Situation kritisieren.

Kritisiert werden kann Erdoğan aber auch dafür, dass er am Samstag in Köln wohl eine Wahlkampfveranstaltung abhalten wird. Gerade angesichts der Katastrophe in Soma, aber auch, weil Wahlkampf eine Angelegenheit ist, die in fremden Staaten tunlichst nicht ausgetragen werden sollte.

Der Sieg von Conchita Wurst beim diesjährigen ESC ist weder gleichbedeutend mit dem Untergang, noch ein besonderes Zeichen von Toleranz. Im Gegenteil: er ist eindach die Bestätigung der alten Regel: wer beim ESC außergewöhnlich ist, gewinnt.

Im Tatort in der vergangenen Woche wurde das Thema „Gewalt bei Jugendlichen“ behandelt und direkt im Anschluss bei Günther Jauch diskutiert. In den letzten Tagen ging scheinbar ein Schrei der Entrüstung durch das Land. Was Fiktion nicht alles anstellen kann…