Was genau geschehen ist
Mit dem Dekret, das die römische Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung im Auftrag von Papst Franziskus am vergangenen Donnerstag veröffentlicht hat, und das rückwirkend schon seit dem 6. Januar juristisch gültig ist, ist eine bereits seit einigen Jahren ausgeübte Praxis in das römische Messbuch aufgenommen worden. Auch wenn man bisher nur Männer zur Fußwaschung zulassen durfte, wurde diese Regelung vielerorts nicht so streng ausgelegt – es war üblich, auch Frauen die Füße zu waschen. Seit dem Gründonnerstag 2013 konnte man sich in seiner Position bestärkt sehen, als der neugewählte Papst zwei Frauen die Füße wusch. Das wiederum sorgte in konservativen Kreisen für teilweise harsche Kritik.
Legte die bisherige Norm im römischen Messbuch fest, dass „ausgewählte Männer“ an der Fußwaschung teilnehmen dürfen, so spricht die neuverfasste Norm nun von denjenigen, „die aus dem Volk Gottes dazu ausgewählt wurden…“ (siehe hier). Jedem Getauften dürfen fortan also am Gründonnerstag die Füße gewaschen werden (interessant ist, dass die Begrenzung auf Christen bleibt, hat doch Franziskus auch schon Muslimen die Füße gewaschen. Aber das ist ein anderes Thema.). Auch jetzt, da die bereits seit Jahren bestehende Praxis rechtlich eingeordnet wurde, kann man aus dem konservativen Lager sehr viel Kritik vernehmen. In diese Kritik reiht sich auch Peter Winnemöller mit seinem Beitrag „Zeigt her eure Füße“ ein, den ihr hier lesen könnt.
Eine nur wenig stichhaltige Polemik
Zu Beginn habe ich bereits angedeutet, dass Winnemöller theologisch nicht viel gegen die Entscheidung des Papstes einwenden kann. Tatsächlich räumt er auch ein, dass die Fußwaschung im Rahmen des letzten Abendmahls (vgl. Joh 13,1-11) in unterschiedlichen Traditionen auf unterschiedliche Weise gedeutet werden könne. Während die europäische, lehramtliche Theologie die Fußwaschung immer auf die – ebenfalls am Gründonnerstag vollzogene – Einsetzung der Eucharistie bezogen habe, sei die Fußwaschung „in der Tradition der Befreiungstheologie und durchaus nach Ansicht einiger Exegeten“ eigenständiger zu denken, nämlich als Auftrag Jesu an die Jünger, selbst anderen zu dienen.
Winnemöller räumt hier also ein, dass biblisch fundierte und historisch gewachsene kirchliche Traditionen je nach kulturellem Kontext unterschiedlich gedeutet werden können. So fasst er selbst folgerichtig zusammen, dass man dem Papst (zumindest auf der theologischen Ebene) nicht den Vorwurf machen könne, er verfälsche ein traditionelles Ritual der Kirche. Im Gegenteil: Angesichts der lateinamerikanischen Tradition und Kultur, von der der Franziskus geprägt sei, sei es „im Grunde logisch, daß [sic!] sowohl Männern als auch Frauen die Füße gewaschen werden.“
Was ist eigentlich „ganz rituell“?
Wie sehr ihm das römische Dekret trotz seiner theologischen Konsequenz missfällt, macht Winnemöller schon im ersten Satz seines Beitrages deutlich – man fühlt sich beim Lesen vor triefender Ironie fast erschlagen:
„Nun dürfen auch Frauen die Füße gewaschen werden. Ganz offiziell! Ganz rituell!“
Es bleibt die Frage offen, was genau unter der euphemistischen Äußerung „ganz rituell“ zu verstehen ist. Wurden den vielen Frauen in den Gemeinden zuvor etwa nicht in einem richtigen Ritual die Füße gewaschen, wenn sie am Gründonnerstag im Altarraum standen? Waren etwa die Fußwaschungen des Papstes bei Frauen in den vergangenen Jahren keine rituellen Handlungen?
In der Logik Winnemöllers kann man hier nur „Ja!“ sagen. Es sind demnach nur die liturgischen Handlungen als rituell zu bezeichnen, die in einem liturgischen Buch festgeschrieben sind. Dass das eine in hohem Maße defizitäre Definition ist, versteht sich von selbst – es gibt viele Rituale, die in liturgischen Büchern nicht dezidiert behandelt werden, als Beispiel sei an dieser Stelle die Dimension der Stille genannt. Wie gut also, dass das Problem nun zumindest im Hinblick auf die Fußwaschung gelöst ist, denn „es ist ab sofort alles rite et recte“.
Auch diese Anmerkung bedarf einer kritischen Einordnung. „Rite et recte“, wörtlich übersetzt „richtig und vorgeschrieben“, bedeutet de facto, dass eine zum (Kirchen)gesetz gewordene Aussage zu einer unhinterfragbaren Norm wird. In unserem konkreten Fall bedeutet das: In dem Augenblick, in dem die Fußwaschung auch auf Frauen ausgeweitet wird, darf diese Praxis nicht mehr kritisch hinterfragt werden. In traditionalistischen Kreisen ist dieser Grundsatz eine Selbstverständlichkeit, tatsächlich bleibt er aber nicht ohne Folgen – vor allem im Blick auf die Theologie: Wenn wir den den Grundsatz zuende denken, können wir uns von Disziplinen wie der Dogmengeschichte, der Liturgiegeschichte, oder sogar der Kirchengeschichte verabschieden!
Was vordergründig als kleine Spitze gegen die eigene konservative Klientel gemeint ist, hinter der sich der Appell versteckt, trotz der nun erfolgten Normierung weiterhin den eigenen Unmut zu äußern (und damit vom eigenen Grundsatz abzuweichen), demaskiert tatsächlich das Denken Winnemöllers: Was einmal zum Gesetz geworden ist und nicht mehr hinterfragt werden kann, kann folglich auch nicht mehr in die Gegenwart übersetzt werden, sondern verbleibt dauerhaft im Zeitpunkt der Gesetzgebung. Dass damit jeglicher liturgischer Neuerung eine strikte Ablehnung erteilt wird, ist kein Wunder. Der (versteckte) Aufruf zum Protest offenbart damit auch, wie sehr sich Winnemöller selbst widerspricht.
Explizite Demaskierungen
Zugegeben: Der soeben aufgedeckte Selbstwiderspruch mag vielleicht erst auf den zweiten oder dritten Blick erkennbar sein. An einigen Stellen seines Beitrages stellt Winnemöller seine Abneigung gegen das Dekret (und die dahinter stehende Theologie Franziskus‘) deutlich pointierter dar. ‚Pointierter‘ ist hier übrigens zu verstehen als Argumentation auf einer rein persönlichen, nicht aber mehr sachlichen Ebene (wir erinnern uns: theologisch kann man gegen das Dekret nichts einwenden). So schreibt Winnemöller also zur Fußwaschung nach Inkrafttreten des Dekrets:
„Wenn das [die Fußwaschung bei Frauen; MV] die schlimmste liturgische Verfehlung in unseren Gemeinden wäre, könnte man damit sofort einverstanden sein.“ (Hervorhebung durch mich)
Warum es sich bei der Fußwaschung bei Frauen um eine „liturgische Verfehlung“ handelt, kann er natürlich nicht begründen – tut er auch nicht. Stattdessen bringt er ein Argument an, das diese Bezeichnung eigentlich nicht verdient hat – vielmehr handelt es sich dabei m. E. um eine persönliche Beleidigung des Papstes. Ausgehend von der päpstlichen Jurisdiktionsvollmacht räumt er Fraziskus folgende Möglichkeit ein:
„Er ist der Papst und der Papst ist in seiner Amtsführung völlig frei. Sollte der Papst morgen festlegen, daß [sic!] Priester bei der Messe Kartoffelsackalben zu tragen haben, dann ist das so. Ende. Arme Kirche der Armen.“
Frei nach dem Motto „Wenn ich keine Argumente mehr habe, dann werde ich eben persönlich“ wirft Winnemöller dem Papst hier also vor, von Theologie keine Ahnung zu haben und Entscheidungen aus reiner Lust und Laune heraus zu treffen. Mir stellt sich ehrlicherweise die Frage, ob nicht Winnemöller derjenige ist, dessen Theologiestudium ein wenig zu lange in der Vergangenheit liegt und der diesbezüglich ein wenig Auffrischung gut vertragen könnte. Noch einmal: Winnemöller stellt selbst fest, dass theologische Traditionen je nach kulturellem und gesellschaftlichem Hintergrund unterschiedlich gedeutet werden können. Die Ausweitung der Fußwaschung ist also nicht beliebig, sondern Konsequenz einer anderen theologischen Denkform!
Unabhängig von der Qualität dieses Arguments (natürlich hat das Argument keine!) führt Winnemöller fort, dass Franziskus durch das Dekret mit der Wahrheit der Kirche breche:
„Uns [diejenigen, denen die Traditionen der Kirche lieb und wert sind; MV], damit sind die gemeint, die in Europa immer noch zur Kirche stehen, die den Glauben hochhalten und für Wahrheit in den Boxring der veröffentlichten Meinung springen.“ (Hervorhebung durch mich)
Zunächst drängt sich angesichts dieser Aussage geradezu die Frage auf, ob all diejenigen Menschen in Europa, denen die Kirche wichtig ist, tatsächlich so sehr darauf erpicht sind, alle möglichen Traditionen aufrecht zu erhalten. Mir fallen spontan Beispiele ein, die diese These widerlegen, so zum Beispiel befreiungstheologische Netzwerke oder Gruppierungen wie ‚Wir sind Kirche‘. Auch wenn es in traditionalistischen Kreisen immer wieder versucht wird, kann man solchen Bewegungen nicht die Sorge um die Kirche absprechen. Genauso wenig kann man diese Sorge auch konservativen Bewegungen nicht absprechen. Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass unterschiedliche kirchliche Gruppierungen mit unterschiedlichen theologischen bzw. ekklesiologischen Denkformen arbeiten. Bevor Winnemöller also eine solche Aussage in den Raum stellt, müsste er klären, was genau mit „Sorge um die Kirche“ gemeint ist. Aus seiner konservativen Warte mag seine These konsequent sein, mit Blick auf die gesamte Kirche ist sie aber nicht mehr stichhaltig.
Die gleiche Frage lässt sich auch im Hinblick auf den Terminus der „Wahrheit“ stellen, den Winnemöller ebenfalls aufführt: Was genau ist Wahrheit? Winnemöller setzt in seiner Aussage einen extrem einseitigen Wahrheitsbegriff voraus (zugespitzt kann man diesen zusammenfassen mit: „Wahrheit ist, was durch das Lehramt – und in den letzten Jahrhunderten durch das Römische Lehramt – als solche deklariert wurde.“) und ignoriert damit, dass in der Geschichte der Kirche immer wieder um Wahrheit gerungen wurde. Ich gehe an dieser Stelle nicht näher auf dieses entscheidende Detail ein, verweise aber auf meinen Gastbeitrag im PAPSTTREUENBLOG (»hier), in dem ich mich ausführlicher mit diesem Thema befasst habe. Festzuhalten bleibt jedenfalls, dass Winnemöller sowohl das ‚Einstehen für die Kirche‘, als auch den Begriff der Wahrheit zu eng führt.
Über autoritären Führungsstil
Zum Abschluss seines Beitrags verdeutlicht Winnemöller, dass er Franziskus und seine Theologie wirklich nicht verstanden hat. Er schafft einen künstlichen Bruch zwischen dem jetzigen Papst und seinem Vorgänger, den er dezidiert in der Amtsführung verortet:
„Manchmal hätte man sich gewünscht, Papst Benedikt XVI. wäre genauso fix und rigoros mit dem Erlaß [sic!] oder der Änderung von Gesetzen gewesen. Doch Papst Benedikt XVI. war damit sehr zurückhaltend. Leider. Doch Papst Benedikt XVI. war der sensible einfühlsame Lehrer, der auf Einsicht und Vernunft der Schüler setzt, nicht auf Gesetze. Papst Franziskus nimmt diese Rücksichten eben nicht. Er ist ein durch und durch monarchischer Papst mit einem sehr autoritären Führungsstil. Doch das wissen wir ja nicht erst seit gestern.“ (Hervorhebung durch mich)
Ist das so? Ist Franziskus wirklich der autoritäre Monarch (warum schreibt Winnemöller eigentlich nicht „Despot“?!) und Benedikt der weise Hirte, der auf die Vernunft und die Einsicht seines Volkes setzt? Hat Benedikt wirklich kein einziges Gesetz gegen Widerstand durchgesetzt? Natürlich nicht! Der Bruch zwischen Benedikt und Franziskus ist an dieser Stelle einzig und alleine ein künstlicher, der zudem aufzeigt, wie einseitig das Geschichtsbild Winnemöllers ist!
Da wir uns hier im liturgischen Bereich bewegen, möchte ich zwei Beispiele aus eben diesem nennen (ich könnte noch einige weitere Beispiele nennen, aber das würde an dieser Stelle zu weit führen). Bis heute wird das 2007 in Kraft getretene Motu proprio „Summorum pontificum“, das die vollständige Wiederzulassung der alten, vorkonziliaren Liturgie regelt, von vielen Theologen als die schlimmste Fehlentscheidung im Pontifikat Benedikts gesehen. Das Motu proprio wurde gegen massiven Widerstand in weiten Teilen der Kirche veröffentlicht und sorgte in der Theologie für ein Erdbeben der Entrüstung.
Das andere Beispiel: 2001 veröffentlichte der Vatikan eine Instruktion zur ordnungsgemäßen Übersetzung der liturgischen Bücher – die Maßgabe dieser Instruktion lautet: wörtliche Übersetzung der im Original lateinischen liturgischen Texte in die einzelnen Sprachen. Die Instruktion wurde ebenfalls gegen massiven Widerstand veröffentlicht (und folglich in fast allen Ländern ignoriert). Maßgeblich beteiligt am Beschluss dieser Instruktion war der Präfekt der Glaubenskongregation, ein gewisser Joseph Kard. Ratzinger.
Ohne Frage hat auch Franziskus die Veröffentlichung des jetzigen Dekrets zur Fußwaschung gegen (vorwiegend konservativen) Widerstand veranlasst. Ihm deswegen aber – in Abgrenzung von seinem Vorgänger! – einen autoritären Führungsstil vorzuwerfen, halte ich schlichtweg für lächerlich (im Grunde wird dadurch ein weiteres Mal deutlich, dass Winnemöller die Entscheidung des Papstes als persönliche Beleidigung zu verstehen scheint). Wer so argumentiert, muss seine These in Einklang bringen mit der Gründung des Kardinalsrates im April 2013 oder der von Franziskus immer wieder betonten Synodalität der Kirche (und der damit einhergehenden Stärkung der Ortskirchen). Wer möchte, kann es gerne versuchen – ich bin mir sicher: es geht nicht!
Fazit
Ich will ehrlich sein: Es gibt im Beitrag von Peter Winnemöller noch einige andere Aussagen, die ich als dringend klärungsbedürftig erachte. Ich denke aber, dass anhand der aufgeführten Punkte mein Anliegen deutlich geworden sein dürfte: Winnemöller sieht selbst ein, dass er beim aktuellen Dekret auf der theologischen Ebene nicht viel erreichen kann und führt deswegen einige Argumente auf, die mal historische Fakten ignorieren und mal in eine persönlich-diffamierende Ebene einzuordnen sind. Deutlich wird dabei, dass Winnemöller ein vollkommen einseitiges sowie verzerrtes Geschichtsbild hat, das in dieser Form auf keinen Fall unkommentiert bleiben darf! Ich hoffe, dass mir das in dieser Replik gelungen ist.
Wie gefällt euch diese (zugegebenermaßen) lange Replik auf den Beitrag von Peter Winnemöller? Stimmt ihr mir zu, oder denkt ihr, dass ich zu kritisch bin? Und wünscht ihr euch solche Beiträge vielleicht auch in Zukunft? Ich freue mich auf eure Kommentare!
Falls ihr Fragen zu den theologischen Begriffen und den angedeuteten Theorien habt, fragt gerne nach! Ich werde versuchen, auf alle Fragen möglichst schnell einzugehen.
Wow, da wird mir direkt schwindlig! P. W. geriert sich als allumfassende katholische Gülleschleuder, die unreflektiert die Frauen und Franziskus gleichermaßen mit "sch…" eindeckt!
Da habe ich aber Angst!
Noch einer von denen, die aus ihrem eingesalzenen Zustand heraus ihre mumifizierten und zombiehaften Ergüsse unters Kirchenvolk bringen, unreflektiert und bei weitem nicht durch Gehorsam zum Petrusamt abgedeckt.
Fazit: Noch mehr Salz auf den Typen. Damit er wohl konserviert als Beispiel für Rigorismus und Borniertheit den Katechumenen dienen kann.
Vielen Dank für den Kommentar! So drastisch würde ich es wohl nicht formulieren. In der Sache stimme ich aber natürlich zu!
"Fazit: Noch mehr Salz auf den Typen." – das verstehe ich gerne als Aufforderung, mich weiter kritisch mit Texten und Beiträgen dieser Art auseinanderzusetzen. Vielen Dank!
Herzliche Grüße
Matija Vudjan
Meiner Ansicht nach wird in dieser Diskussion mehr über Ritual,Tradition und Kirchenrecht gesprochen.
Der Sinn der Fuwaschung bleibt dabei auf der Strecke.
Da geht es, nach meinem Empfinden um Struktur und Repekt in unserer Kirche.
Als Ritual ist Fußwaschung nur Erinnerung an Strukturen, wie Jesus siw in seiner Nachfoerlgegemeinschaft möchte.:
Abkehr von jeglicher Machtstruktur, Repektierung des Schwachen, Gleichheit, Gegenseitigkeit.
Das Ritual ist damit weniger wichtig als sein Sinn, der die tägliche kirchliche Praxis kennzeichnen sollte.
Keine Sperre für Frauenordination, Segen für homosexuelle Paare, Teilnahme an der Kommunion … .
Abkehr von jeglicher Überheblichkeit im Amt.
Vielen Dank für diesen Kommentar! So sehe ich es tatsächlich auch: Die Fußwaschung ist ein durch und durch diakonisches Ritual – und damit eines, das immer wieder in Erinnerung gerufen werden kann (und muss), wenn hierarchische Strukturen überhand nehmen.
Ich denke (trotz allem), dass es sinnvoll ist, dass die Kirche hierarchisch aufgebaut ist. Aber die Hierarchie darf kein Selbstzweck sein. Gerade hier kann ein so einfaches und doch so bedeutendes Ritual wie die Fußwaschung stilbildend sein.