In eigener Sache: Über die Zukunft dieses Blogs

29. Dezember 2015 Allgemein
von Matija Vudjan
Liebe Leute,

ich möchte euch heute etwas erzählen. Wie ihr wisst, war es hier im Blog – abgesehen vom vorgestrigen Weihnachtsbeitrag – in den vergangenen zweieinhalb Monaten sehr ruhig. Das hat einige Gründe, über die ich euch heute gerne berichten möchte. Außerdem möchte ich kurz darauf eingehen, wie die Zukunft von DURCHGEDACHT aussehen wird.


Die Weihnachtsfeiertage sind vorbei, der Alltag kehrt langsam aber sicher wieder ein. Gleichwohl nähern wir uns bereits mit großen Schritten dem nächsten Fixpunkt: Silvester und der Jahreswechsel stehen schon in drei Tagen an. Wie es in unseren Breitengraden üblich ist, wird in der Zeit zwischen den Jahren gerne zurückgeschaut auf die vergangenen Monate. Auch ich werde das in den kommenden Tagen noch in ausführlicher Weise tun; heute möchte ich aber zunächst einmal einen Blick zurückwerfen auf die vergangenen Wochen, als es hier im Blog so still war.

Warum es hier so lange still war

Lassen wir den Weihnachtsbeitrag von vorgestern einmal außen vor, dann sind mehr als zwei Monate vergangen, seit ich das letzte Mal einen Beitrag hier auf DURCHGEDACHT veröffentlicht habe. Ich könnte jetzt weit ausholen und eine Menge an verschiedenen Motiven und Ursachen für meine Abstinenz vortragen, aber im Grunde lässt sich alles auf zwei Ursachen reduzieren: Zeit und – vor allem! – Motivation.

Zunächst etwas zum zeitlichen Aspekt: 2015 ist für mich grundsätzlich ein sehr ereignisreiches und interessantes, aber auch anstrengendes und stressiges Jahr gewesen (ich denke hier unter anderem an meine Reisen nach Norderney und nach Stuttgart). Dieser allgemeine Eindruck hat sich seit Oktober noch potenziert: Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ein Semester so stressig gewesen ist, wie das jetzige: Ich besuche in diesem Semester viele sehr lern- und vorbereitungsintensive Veranstaltungen; am Lehrstuhl, an dem ich als studentische Hilfskraft arbeite, gab es in den vergangenen Wochen einige Aufgaben zu erledigen; ich war im November insgesamt 10 Tage auf einer Studienfahrt in Rom, die ebenso aufregend und intensiv wie anstrengend war; und ich habe an einem Videoprojekt an unserer Fakultät mitgewirkt (das Ergebnis seht ihr unten). Angesichts all dieser Herausforderungen – der Advents- und Weihnachtsstress ist hier sogar noch nicht mit eingerechnet – hat mir mehr als oft die Zeit zum Bloggen gefehlt.

Auch wenn der zeitliche Aspekt nicht zu unterschätzen ist, ist meine in den letzten Wochen verloren gegangene Motivation im Hinblick auf diesen Blog – so ehrlich möchte ich zu euch und zu mir selbst sein – wohl der entscheidende Grund für meine Inaktivität: Auch wenn ein Blog wie DURCHGEDACHT in erster Linie ein persönliches Projekt ist, lebt er dennoch von der Rückmeldung der Leser – und die ist (im Vergleich zu anderen ‚katholischen‘ sowie ‚gesellschaftlichen‘ Blogs) auch nach über fünf Jahren kaum vorhanden. Das, was ich mir von diesem Projekt immer wieder erhofft habe, nämlich mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen, ist bis heute de facto nicht geschehen.

Es ist schlicht und ergreifend ernüchternd, mehrere Tage an einem Beitrag zu sitzen – für einen Post brauche ich, wenn man Planung, Recherche und Schreibprozess zusammenrechnet, i. d. R. etwa sechs Stunden –, oder eine Themenreihe über einen längeren Zeitraum zu planen, und dann überhaupt keine Rückmeldung, überhaupt kein Feedback zu bekommen. Teilweise sind Beiträge, auch solche, in die ich viel Zeit und Herzblut investiert habe, sogar beinahe ignoriert worden. Wenn in dieser Hinsicht über Jahre hinweg kaum ‚Besserung‘ erkennbar ist, verliert man irgendwann die Lust am Bloggen – genau das ist bei mir im Oktober geschehen.

Wie es in Zukunft hier aussehen wird

Ich kann euch versichern: Ich werde mit dem Bloggen nicht aufhören. Dafür schreibe ich viel zu gerne und dafür denke ich viel zu gerne über theologische und gesellschaftliche Fragen nach. Deswegen bleibt der bisherige Themenschwerpunkt des Blogs auch in Zukunft unverändert. Aber: Ich möchte diesen heutigen Beitag als einen ‚Neustart‘ verstanden wissen – und ein Neustart ist immer verbunden mit Veränderungen. Tatsächlich wird sich ab sofort die Intensität meines Schreibens hier auf DURCHGEDACHT verändern.

In der Vergangenheit habe ich oft ignoriert, dass ich meinen Blog nicht hauptberuflich betreibe, sondern, dass er bis heute (bewusst!) ein Hobby geblieben ist. Mit diesem wiedererlangten Bewusstsein möchte ich mir nicht mehr den Druck machen, pro Woche mindestens drei Beiträge veröffentlichen zu müssen: Unter einem solchen selbstauferlegten Druck macht das Schreiben keinen Spaß und leidet die Qualität der Beiträge. Ab sofort verzichte ich deswegen auf meine wöchentlichen Zusammenfassungen in Form der Gedanken sowie Links zur Woche (zumal genau diese Beiträge von euch am wenigsten gelesen wurden). Außerdem – und weil ich mir nicht mehr den Druck machen möchte, mich zu allem äußern zu müssen – werde ich mir in Zukunft die Freiheit nehmen, über einen längeren Zeitraum still zu sein – oder weniger ausführliche und stattdessen pointiertere Beiträge schreiben.

Auch wenn das alles nach viel Veränderung klingt, glaube ich, dass vieles doch beim Alten bleiben wird. Denn im Grunde möchte ich nur eines: dass mir das Bloggen wieder so viel Freude bereitet wie einst, als ich damit angefangen habe.

In diesem Sinne,
AUF EIN NEUES, MIT EUCH GEMEINSAM!

Dieser Beitrag stammt von: Matija Vudjan

Student der katholischen Theologie an der Ruhr-Universität Bochum. Autor des Blogs durchgedacht.
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