Gedanken zur Woche #73

21. September 2015 Ethik, Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan

Immer pünktlich am Sonntag Abend: eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Geschehnisse der vergangenen sieben Tage, verbunden mit einem kurzen Kommentar. Das sind die #GedankenZurWoche! Die Themen in der heutigen Ausgabe: Die Öffnung der CDU für das Einwanderungsgesetz, ein bemerkenswerter Satz der Bundeskanzlerin, die Berichterstattung über Kroatien in den vergangenen Tagen, der Amerika-Besuch des Papstes sowie eine islamische Aussage zur Religionsfreiheit.


Angesichts der anhaltenden Flüchtlingsströme auch aus vermeintlich sicheren Ländern – ob es sich dabei tatsächlich um sichere Länder handelt, sei dahin gestellt – plädieren inzwischen auch immer mehr Politiker aus den Reihen der CDU, ein neues Einwanderungsgesetz zu entwickeln. Endlich! Deutschland wird seine Zukunft nur mit Einwanderung bestehen und gestalten können; gerade eine – jetzt mögliche – Trennung von Eingewanderten und Asylsuchenden ist hierfür hilfreich und nötig!

„Ich muss ganz ehrlich sagen, wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Notsituationen ein freundliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land.“ Auch wenn ich die Bundeskanzlerin bereits am Donnerstag in den #LinksZurWoche zitiert habe, möchte ich es heute ein weiteres Mal tun. Der Grund ist ein einfacher wie bedeutender: Zum 1. Mal in 10 Jahren Angela Merkel habe ich das Gefühl, dass diese Frau tatsächlich auch meine Bundeskanzlerin ist!

Wegen des ungarischen Zauns an der Grenze zu Serbien ist Kroatien seit einigen Tagen neues Zentrum der Flüchtlingsroute gen Nordeuropa. Dass ein kleines und finanziell klammes Land Probleme mit fast 40.000 angekommenen Flüchtlingen innerhalb einer Woche bekommen würde, konnte man erwarten. Umso mehr regt mich auf, wie sehr Kroatien in den vergangenen Tagen von den Medien zerrissen worden ist, zumal es vollkommen auf sich alleine gestellt ist!

Eine Vertiefung der diplomatischen Beziehungen zu den USA, die Kritik an der kommunistischen Vetternwirtschaft und der Wunsch nach mehr Religionsfreiheit: Das sind die zentralen Themen, die Papst Franziskus auf Kuba formuliert hat. Deutlich wird: Die Amerikareise ist eine hochpolitische. Es wird interessant zu beobachten sein, welche Schwerpunkte Franziskus in den kommenden Tagen im US-Kongress in Washington und bei den Vereinten Nationen in New York setzen wird.

In New York hat in dieser Woche eine internationale Konferenz zum Thema Religionsfreiheit stattgefunden. Auf dieser Konferenz geredet hat auch Ajatollah Seyed Mustafa Mohaghegh Damad, einer der höchsten islamischen Gelehrten im Iran. Seine Worte zum islamischen Verständnis von Religionsfreiheit können als revolutionär bezeichnet werden: „Es gibt keine Alternative zur menschlichen Koexistenz und zur Akzeptanz der persönlichen Freiheit des Einzelnen, der Meinungsfreiheit, der Religionsfreiheit, der Bewegungsfreiheit und seiner sozialen Rechte.“

Dieser Beitrag stammt von: Matija Vudjan

Student der katholischen Theologie an der Ruhr-Universität Bochum. Autor des Blogs durchgedacht.
Follow me @ Twitter!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert