Gedanken zur Woche #69

23. August 2015 Ethik, Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan

Immer pünktlich am Sonntag Abend: eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Geschehnisse der vergangenen sieben Tage, verbunden mit einem kurzen Kommentar. Das sind die #GedankenZurWoche! Die Themen in der heutigen Ausgabe: Der Mord an Anneli-Marie, das dritte Griechenland-Hilfspaket und die Unionsfraktion, eine neue Eskalationsstufe in der Flüchtlingskatastrophe, Ausschreitungen im sächsischen Heidenau sowie der vereitelte Terrorangriff im Thalys nach Paris.


Bundesweite Schlagzeilen machte Anfang der Woche der Fall um die vermisste Anneli-Marie. Inzwischen ist es bekanntlich traurige Gewissheit, dass die junge Frau sterben musste. Ich bin, um ehrlich zu sein, schlichtweg entsetzt darüber, wie wenig Skrupel jemand haben kann, um einer 17-jährigen, die noch ihr gesamtes Leben vor sich hatte, nicht den geringsten Hauch einer Überlebenschance zu lassen – darauf deuten die bisherigen Ermittlungsergebnisse ja hin!

Das dritte Hilfspaket für Griechenland ist inzwischen beschlossen. Der Bundestag hat dieses am Mittwoch mit großer Mehrheit gebilligt. Allerdings haben sich dabei insgesamt 66 Abgeordnete der Unionsfraktion gegen die eigene Parteilinie gestellt. Ein klarer „Denkzettel“ für Fraktionschef Volker Kauder, der vor der Abstimmung noch mit persönlichen Konsequenzen für die Abweichler gedroht hat. Wenn er konsequent ist, sollte er diese nun für sich selbst in Betracht ziehen!

Erst in der letzten Woche habe ich geschrieben, dass sich die Flüchtlingskatastrophe in Europa abermals zuspitzt – und heute muss ich diese Aussage leider wiederholen: An der mazedonischen Grenze zu Griechenland herrscht wegen des massenhaften Ansturms von Flüchtlingen momentan Ausnahmesituation – beispielsweise gibt es vor Ort verstärkt Polizeigewalt. Wieso kann die Politik für dieses massenhafte Versagen eigentlich nicht in Verantwortung gezogen werden?!

Ich kann mir übrigens sehr gut vorstellen, dass die vielen Asylsuchenden, die nach Deutschland kommen wollen, weil sie hier die ‚besten‘ Bedingungen erhoffen, bei den Nachrichten und Bildern aus dem sächsischen Heidenau – sollten sie davon tatsächlich etwas mitbekommen – ihre Meinung über die Bundesrepublik ändern könnten. Zu Recht, muss man (leider Gottes) sagen! Es gibt Tage, an denen ich mich für Deutschland schäme – heute ist so ein Tag…

Drei Helden haben im Thalys von Amsterdam nach Paris einen mutmaßlichen Terroristen, der Reisende im Zug gerade überfiel, überwältigt – und damit wohl ein Massaker verhindert. Den drei Männern gebührt für ihre Heldentat der größtmögliche Respekt – und doch muss uns allen bewusst sein: Solche Helden (zumal zwei der drei US-Soldaten sind) gibt es nicht in jedem Zug oder Bus. Mit terroristischen Anschlägen müssen wir auch in Europa inzwischen überall rechnen!

Dieser Beitrag stammt von: Matija Vudjan

Student der katholischen Theologie an der Ruhr-Universität Bochum. Autor des Blogs durchgedacht.
Follow me @ Twitter!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert