Kirchentag 2015 – Tag 1

4. Juni 2015 Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan
Ich habe bereits darüber berichtet: Heute – mit Blick auf die Uhr muss ich inzwischen sagen: gestern – hat der 35. deutsche evangelische Kirchentag in Stuttgart begonnen (siehe hier). Der erste Tag ist nun also vorbei. Es wird also Zeit, dass ich meine Eindrücke – sowohl in Bild- als auch in Schriftform – mit euch teile:


In Stuttgart angekommen bin ich gestern Mittag gegen 14 Uhr, kurz darauf eingecheckt und sofort zur ersten Station der Tages gegangen: Um 16 Uhr stand in der IHK die Schulung für Veranstaltungsleiter an (was genau es damit auf sich hat, werde ich euch im morgigen Beitrag erklären). Viel relevantes gibt es darüber nicht zu berichten, der Vollständigkeit halber sei es an dieser Stelle aber erwähnt. Direkt nach dieser Schulung bin ich – und jetzt wird es interessant – zum Eröffnungsgottesdienst auf dem Schlossplatz gegangen. Hier ist mir zum ersten Mal deutlich geworden, was Kirchentag bedeutet: Vielleicht 10.000 Menschen befanden sich auf diesem Platz – und die Atmosphäre war fröhlich und andächtig zugleich. Dass ich mich gleich zu Beginn des Gottesdienstes als Katholik „geoutet“ habe, als ich auf den Ruf „Der Herr sei mit euch!“ mit „Und mit deinem Geiste!“ und nicht mit „Amen.“ geantwortet habe, ist geschenkt.

Besonders beeindruckend fand ich, wie politisch sich der Kirchentag selbst versteht. Der evangelische Landesbischof Frank Otfried July hat sich in seiner Predigt nicht gescheut, die Situation im Nahen Osten, die Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer und unserer Verantwortung als westliche Gesellschaft anzusprechen. Ohne Frage war dies eine offene Kritik an unserer gegenwärtigen Politik. In der Hinsicht hat mich dann die Begrüßungsrede des Bundespräsidenten ein wenig enttäuscht: Er ist lediglich darauf eingegangen, dass der Kirchentag motivieren soll für den alltäglichen Diskurs in der Gesellschaft – leider hat er diesen Gedanken nicht weiter konkretisiert. Umso mehr haben mich die Grußworte von Bischof Gebhard Fürst überzeugt, der den Wert des Kirchentages für die Ökumene herausgearbeitet hat.

Nach dem Gottesdienst und der Eröffnung des Kirchentages stellte sich die Region Baden-Württemberg mit ihren kulturellen und kulinarischen Spezialitäten und Besonderheiten vor; außerdem präsentierten sich die Landeskirchen in Württemberg und Baden. Angeschlossen wurde der Abend durch den Abendsegen und einem Lichtmeer aus Tausenden von Kerzen. Zu meinem persönlichen Abschluss des Abends hatte ich noch die Gelegenheit, auf der parlamentarischen Nacht der Bundestagsfraktion der Grünen teilzunehmen und dort ein paar interessante Gespräche mit einigen Bundestagsabgeordneten zu führen (dazu bei Gelegenheit mehr).

ACHTUNG! Die Bilder sind lizenziert unter der CC BY-NC-ND 4.0-Lizenz!

Morgen – oder wieder mit Blick auf die Uhr: heute – folgt ein besonderer Tag, nämlich der, an dem ich selbst aktiv mitgeplant habe. Von daher steigt die Spannung langsam aber sicher an! Dazu dann aber mehr im nächsten Bericht!

Dieser Beitrag stammt von: Matija Vudjan

Student der katholischen Theologie an der Ruhr-Universität Bochum. Autor des Blogs durchgedacht.
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