Schlagwort: Medienethik
Gedanken zur Woche #40
Die Ethikkommission der FIFA hat die Vergabe der beiden Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 an Russland und Katar im Hinblick auf Korruptionsvorwürfe untersucht – und hat in beiden Fällen keinerlei Auffälligkeiten gefunden. Bemerkenswert, wie sehr man sich manchmal doch selbst beweihräuchern kann. Ich frage mich ja allen Ernstes, ob die Verantwortlichen in der FIFA wirklich glauben, dass ihnen auch nur irgendjemand die Ergebnisse der Ethikkommission als wahr abkauft…
Am Donnerstag hat im Bundestag die erste Grundsatzdebatte zum Thema der Sterbehilfe, bzw. des assistieren Suizids stattgefunden. Fast fünf Stunden hat sie gedauert – und wurde tatsächlich in ihrer Ernsthaftigkeit der Würde des Hauses sowie des Themas gerecht. Das ist gut so; noch besser wäre es aber, wenn diese Ernsthaftigkeit auch vermehrt im „Alltagsgeschäft“ des Bundestages gewahrt würde.
Auch Jakob Augstein hat sich in seiner wöchentlichen Spiegel-Kolumne mit dem Thema der Sterbehilfe auseinandergesetzt. Entstanden ist ein sehr lesenswerter Artikel, den ich euch nur empfehlen kann:
Verschont den Tod!
Heute ist in Sat.1 eine neue Sendung angelaufen: In „Hochzeit auf den ersten Blick“ heiraten zwei Personen, die sich vorher nie gesehen haben (aber nach wissenschaftlichen Algorhythmen zusammenpassen). Dass ich eine solche Sendung als Theologe nicht gut heißen kann, versteht sich von selbst. Aber auch ganz grundsätzlich stellt sich die Frage, wie weit das Trash-TV im Kampf um die Quote noch gehen will – hat diese Sendung doch eine ganz andere (ethische) Qualität als „Klassiker“ wie das ‚Dschungelcamp‘ oder ‚Big Brother‘.