Gedanken zur Woche #12

30. März 2014 Allgemein
von Matija Vudjan

Versucht in den kommenden Tagen, darauf zu achten, wie die Berichterstattung zur Krim-Krise aussieht – sowohl aus europäisch-amerikanischer als auch aus russischer Perspektive. Ich verspreche euch: ihr werdet unfassbare Diskrepanzen entdecken. Umso schwieriger ist es deswegen, zu erfahren, wo genau die Wahrheit liegt…

Möchte man die aktuelle Berichterstattung überspitzt zusammenfassen, kann man wohl sagen, dass Russland momentan als neues Feindbild Deutschlands und Europas stilisiert wird. Das ist schlichtweg gefährlich! Ja, zwischen Deutschland und Russland gibt es – kulturell bedingt – einige Unterschiede. Ich bin mir aber sicher: die Menge der Gemeinsamkeiten ist weitaus größer!

Manchmal weiß ich nicht, was ich sagen soll: Das Verwaltungsgericht in Ankara hat in dieser Woche entschieden, dass die von der türkischen Regierung beschlossene Sperrung von Twitter verfassungswidrig sei. Und nur wenige Stunden später lässt die Regierung YouTube sperren…

Die Causa Limburg ist endlich vorbei. Und endlich hat sich auch Bischof Tebartz-van Elst dazu durchgerungen, Worte der Reue an die Öffentlichkeit zu richten. Ich hoffe wirklich, dass die öffentlichen Spekulationen jetzt ein Ende nehmen werden – zum Wohl der Limburger Katholiken, aber auch zum Wohl Tebartz-van Elsts selbst.

Mit über 75 Prozent der Sitze im Bundestag ist die Regierungskoalition riesig. Für eine Oppositionspartei ist es da sicherlich schwierig, sich zu profilieren. Trotzdem muss die Frage erlaubt sein, ob das beharrliche Festhalten der Grünen am Null-Promille-Vorstoß wirklich der richtige Weg ist.

Gedanken zur Woche #11

23. März 2014 Ethik, Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan

Dass in den Türkei Twitter gesperrt worden ist, zeigt nur eines: Auch wenn sich Ministerpräsident Erdoğan als Demokraten bezeichnet, ist er dies offenkundig nicht. Wäre er einer, wüsste er, dass er das Volk nicht mit einem simplen IP-Sperre seiner Stimme berauben kann.

Ist es nicht bemerkenswert, dass gerade diejenigen Bundestagsabgeordneten, die sich im Vorfeld gegen mehr Transparenz in Bezug auf die Nebeneinkünfte der MdB eingesetzt haben, an der Spitze der vor ein paar Tagen veröffentlichten Liste stehen?!

Irgendwie möchte mit nicht wirklich klar werden, welchen Zweck die Sanktionen der EU gegen Russland bezwecken sollen. Zum einen belasten sie die russische Ökonomie kaum. Zum anderen können alle wichtigen politischen Probleme der Zukunft nicht ohne Russland gelöst werden. Wäre es also nicht besser, auch weiter auf die Diplomatie zu setzen?

Ich finde die Klagen der Wirtschaftsexperten, dass Deutschland unter den Sanktionen gegen Russland am meisten leiden wird, einfach nur lächerlich. Ein kleines Beispiel: Die deutsche Rüstungsindustrie liegt weltweit immer noch an Platz drei und wächst stetig. Deutschland leidet also nicht, sondern verdient an nahezu allen politischen Krisen mit!

Ich habe in dieser Woche – sinngemäß und eher als Satire gedacht – gelesen, dass die Boeing 777 wohl das einzige „Gerät“ sei, das nicht von der NSA überwacht worden sei. Etwas wahres ist an der Aussage trotzdem dran: Warum kann das Flugzeug nicht ausfindig gemacht werden, wo doch die ganze Welt beobachtet und ausgespäht wird?

Fasten nur um des Fastens willen?

22. März 2014 Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan
In meinem kurzen Post am Aschermittwoch habe ich es bereits erwähnt: die Fastenzeit ist eine Zeit des Verzichtes. Unter anderem. Denn die Fastenzeit ist auch die Zeit, in der wir uns auf das Wesentliche und auf uns selbst besinnen. Wie genau ich das verstehe, warum ich das in unserer heutigen Gesellschaft für unabdingbar halte, und wie ich selbst versuche, der Fastenzeit gerecht zu werden – darum soll es im heutigen Post gehen.

Weiterlesen

Von Recht, Anstand und der Bitte um Erlaubnis

21. März 2014 Allgemein, Gesellschaft
von Matija Vudjan
Heute schreibe ich aus einem für mich sehr wichtigen – und vor allem enttäuschenden Anlass: In letzter Zeit merke ich leider immer öfter, dass meine Bilder von anderen Leuten für ihre eigenen Zwecke entfremdet werden – ohne die Quelle bzw. meinen Namen anzugeben, geschweige denn, mich vorher darüber informiert zu haben.

Weiterlesen

Massenstreik in NRW: Gut so!

18. März 2014 Ethik, Gesellschaft
von Matija Vudjan
Heute steht NRW – sprichwörtlich – still. Die Gewerkschaft ver.di hat insgesamt 45.000 Beschäftigte aus verschiedenen Berufsgruppen zu mehrstündigen oder gar ganztägigen Streiks aufgerufen. Die größte Arbeitsniederlegung in der jüngeren Geschichte des Bundeslandes führt unter anderem dazu, dass (fast) alle Nahverkehrsbetriebe ihren Dienst vollkommen eingestellt haben. Als Nutzer der ÖPNV war ich heute selbst vom Streik betroffen; trotzdem sage ich: So schmerzhaft dieser Schritt auch sein mag, er ist vollkommen konsequent.

Weiterlesen