Gedanken zur Woche #14

13. April 2014 Ethik, Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan

In dieser Woche hat der Europäische Gerichtshof die geltende EU-Gesetzeslage zur Vorratsdatenspeicherung für nichtig erklärt. Ich kann dieses Urteil nicht oft genug loben: es ist ein klares Ja zum menschlichen Grundrecht schlechthin: der Privatsphäre.

Dementsprechend hoffe ich auch, dass sich die Bundesregierung das Urteil des EuGH zu Herzen und von dem Gedanken Abstand nehmen wird, selbst ein Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung vorzulegen.

Letzte Woche habe ich noch die leise Vermutung geäußert, dass sich die Krise in der Ukraine langsam aber sicher zu beruhigen scheint. Wie sich herausgestellt habe, war diese Entschätzung vollkommen falsch: In der Ostukraine steht die Situation wohl kurz vor der Eskalation.

Auch wenn ich mich wiederhole: Es muss jetzt wirklich oberste Priorität haben, dass sich alle beteiligten Parteien an einen Tisch setzen und sich zu einem diplomatischen Kompromiss einigen! Die Interessen Einzelner müssen dem Wohle der ukrainischen Bevölkerung unbedingt weichen!

Der neue UNO-Weltklimabericht zeigt deutlicher denn je auf: Wirtschaftswachstum und Klimaschutz sind vereinbar! Die Weltgemeinschaft muss deswegen endlich anfangen, gemeinsame Ziele zu formulieren und zu verfolgen. Ein solcher Prozess ist ohne Frage schmerzhaft, aber ich bin mir sicher, dass er Früchte tragen wird.

In eigener Sache: Lizensierung der Bilder im Blog

12. April 2014 Allgemein
von Matija Vudjan

Vor drei Wochen habe ich darüber geschrieben, dass ich selbst Opfer eines Bilderklaus geworden bin. Ich konnte die Angelegenheit inzwischen klären (es hat sich tatsächlich als Mißverständnis herausgestellt), aber dennoch war sie für mich Grund, die Lizensierung der Bilder, die ich euch hier im Blog bereitstelle, neu zu definieren.

Anstatt wie bisher auf das geltende Urheberrecht zu setzen (d. h., dass ein Gebrauch der Bilder ohne meine Erlaubnis nicht erlaubt ist), sind alle ausgezeichneten Bilddateien im Blog von nun an unter einer Creative-Commons-Lizenz lizensiert (den genauen Lizenztext findet ihr hier). Konkret bedeutet dies: Ihr dürft die Bilder aus dem Blog für eure eigenen Zwecke verwenden, allerdings muss ein Rückverweis auf meinen Blog erfolgen.

Alle Bilder, für die diese neuen Bedingungen gelten, sind ab sofort auch mit folgendem kleinen Icon gekennzeichnet: . So könnt ihr schnell und einfach erfahren, welche Bilder genau ihr problemlos selbst benutzen könnt. Außerdem habe ich auf meiner Picasa-Seite (klickt hier oder ab sofort immer auf den lila Button in der Sidebar) alle Bilder eingestellt, die seit Bestehen des Blogs veröffentlicht wurden, zur genaueren Übersicht eingestellt.

Insgesamt macht es euch die neue Lizensierung meiner Bilder einfacher, diese weiter zu verwenden. Dennoch – oder gerade deswegen – möchte ich euch bitten, diese als einen Service von mir für euch zu verstehen. Insofern bitte ich euch wirklich, die Lizenzbedingungen zu beachten, sofern ihr in Zukunft von meinen Fotografien Gebrauch macht. Auf den Ärger von vor drei Wochen habe ich ehrlich gesagt keine Lust mehr. Jetzt, da die Situation diesbezüglich eindeutig ist, schrecke ich davor aber auch nicht mehr zurück!

Gedanken zur Woche #13

6. April 2014 Ethik, Gesellschaft, Theologie
von Matija Vudjan

Die Europawahl naht – und der Wahlkampf hat schon begonnen: Überspitzt kann man sagen: Bei der CDU heißt das Wahlprogramm wieder „Angela Merkel“. Das ist zwar durchaus nachvollziehbar, aber der Inhalt bleibt dabei auf der Strecke. Leider.

Erstmals hat in diesen Tagen mit Entwicklungsminister Gerd Müller die Vergabe der Fußball-WM 2022 nach Katar als Fehlentscheidung bezeichnet. Angesichts der vielen Probleme im Wüstenstaat in Bezug auf Menschenrechte halte ich diesen Schritt für überfällig.

Die Krise in der Ukraine scheint sich langsam zu beruhigen. Dennoch sollten wir auch weiterhin bei der Beurteilung der Situation vorsichtig sein: Sowohl auf der einen, als auch auf der anderen Seite herrscht so viel „Propaganda“, dass es sehr schwer auszumachen ist, wo die Wahrheit liegt.

In der Union scheint es momentan Pläne zu geben, das Bundesverfassungsgericht in seiner Macht zu beschränken. Dies ist meines Erachtens gefährlich, denn: So schmerzhaft die Entscheidungen des höchsten deutschen Gerichtes manchmal auch sein mögen, ist es in unserem Rechtsstaat dennoch ein nötiges und konsequentes Korrektiv.

Am 29. April sollen Johannes XXIII. und Johannes Paul II. heilig gesprochen werden. Fünf Millionen Pilger werden dann in Rom erwartet. Diese Zahl ist zwar wirklich beeindruckend, ich hoffe aber, dass dadurch das Ereignis selbst nicht in den Hintergrund rücken wird.

Geheimniskrämerei und fehlende Transparenz

31. März 2014 Gesellschaft
von Matija Vudjan
Seit dem vergangenen Mittwoch ist die Causa Limburg offiziell beendet. Die Deutsche Bischofskonferenz hat den Prüfbericht zur Kostenexplosion in Bezug auf die Bauprojekte am Limburger Domberg veröffentlicht. Fast zeitgleich ist bekannt geworden, dass Bischof Tebartz-van Elst dem Papst seinen Rücktritt angeboten hat, und dieser ihn angenommen hat. Ich habe immer gesagt. dass ich die Situation erst dann bewerten möchte, wenn die Fakten klar sein werden (siehe hier und hier). Da dies nun der Fall, möchte ich – bewusst mit ein paar Tagen Abstand – selbst ein kleines Fazit ziehen.

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Gedanken zur Woche #12

30. März 2014 Allgemein
von Matija Vudjan

Versucht in den kommenden Tagen, darauf zu achten, wie die Berichterstattung zur Krim-Krise aussieht – sowohl aus europäisch-amerikanischer als auch aus russischer Perspektive. Ich verspreche euch: ihr werdet unfassbare Diskrepanzen entdecken. Umso schwieriger ist es deswegen, zu erfahren, wo genau die Wahrheit liegt…

Möchte man die aktuelle Berichterstattung überspitzt zusammenfassen, kann man wohl sagen, dass Russland momentan als neues Feindbild Deutschlands und Europas stilisiert wird. Das ist schlichtweg gefährlich! Ja, zwischen Deutschland und Russland gibt es – kulturell bedingt – einige Unterschiede. Ich bin mir aber sicher: die Menge der Gemeinsamkeiten ist weitaus größer!

Manchmal weiß ich nicht, was ich sagen soll: Das Verwaltungsgericht in Ankara hat in dieser Woche entschieden, dass die von der türkischen Regierung beschlossene Sperrung von Twitter verfassungswidrig sei. Und nur wenige Stunden später lässt die Regierung YouTube sperren…

Die Causa Limburg ist endlich vorbei. Und endlich hat sich auch Bischof Tebartz-van Elst dazu durchgerungen, Worte der Reue an die Öffentlichkeit zu richten. Ich hoffe wirklich, dass die öffentlichen Spekulationen jetzt ein Ende nehmen werden – zum Wohl der Limburger Katholiken, aber auch zum Wohl Tebartz-van Elsts selbst.

Mit über 75 Prozent der Sitze im Bundestag ist die Regierungskoalition riesig. Für eine Oppositionspartei ist es da sicherlich schwierig, sich zu profilieren. Trotzdem muss die Frage erlaubt sein, ob das beharrliche Festhalten der Grünen am Null-Promille-Vorstoß wirklich der richtige Weg ist.